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Aktualisiert: 14. Juni 2025
Sie hielt die Luft an, um sagen zu können: »Mit mir würd' er das nich machen, da nehm' ich Gift drauf.« Dann pruschte sie aus. Der Saal schrie nach Kunst, das Klavier war unfähig, ihn länger im Zaum zu halten. Die beiden dicken Leute mußten hinaus. Mit Unrat allein geblieben, sammelte sich die Künstlerin Fröhlich. Er war auf einmal ganz befangen.
Aber was Unrats Recht war, dazu besaß Pastor Quittjens noch lange nicht die Erlaubnis. Die Künstlerin Fröhlich stand über Pastor Quittjens. Sie stand über allen allein und heilig im Angesicht der Menschheit. Es war gut, daß auf solche Weise Unrat wieder zum wahren Bewußtsein der Dinge kam. Die Künstlerin Fröhlich war ja seine Angelegenheit!
Sie müssen sie bloß mal sehen lassen, das is allens was ich sag' ... Da is also nu die Rosa. Sie verstehn? Der Kapitän hat Geld, is 'n ansehnlicher Mann und gefällt dem Mädchen.« Unrat blickte verstört auf die Künstlerin Fröhlich. »Is ja gar nich wahr,« machte sie. »Sie haben es doch selbst gesagt.« »Gott, kann sie lügen.«
Und jener, flüsternd: »Das wissen die andern Menschen man nich, daß Gott es nuhr darum erlaubt, auf daß er in seinen Himmel oben mehr Engel kriegt.« »So so,« machte Unrat, »das ist ja denn freilich recht hübsch.« Und er lugte mit einem hinterhältigen Lächeln zu dem verklärten Gesicht des Schuhmachers hinauf. Aber er unterdrückte bald seinen Spott und wandte sich zum Gehen.
Unrat hat zehn Mark geblecht, ich hab' es ja durchs Schlüsselloch gesehn.« »Du lügst Schwein!« brüllte Ertzum und brach los gegen den Kleinen. Aber Kieselack hatte dies vorausgesehen und war im Nu über alle Berge. Kieselack hatte gelogen.
»In keiner is zu viel gesagt,« und sie faßte den Entschluß, ihrem alten Unrat auf dem Umwege über den Gerichtshof hinweg, die Wahrheit zu gestehen. Das viele Schwindeln führte zu immer mehr Weitläufigkeiten. »In keiner Weise nich grade. Aber doch man in sehr nebensächlicher.« »Was nennt die Zeugin nebensächlich?« fragte der Vorsitzende.
Unrat folgte ihm um den Saal herum, durch eine freie Bahn, die er vorhin verfehlt hatte. Ein Stück vorm Ausgang schwenkte der Artist ab. Unrat sah nochmals dahinten ein Paar Arme, eine Schulter, irgendein heftig beleuchtetes Stück Fleisch inmitten einer Drehung bunter Farben aufglänzen, über dem Rauch, über dem Lärm ... Er war draußen.
Unrat geriet in Zorn, er fing an müde zu werden, und er hatte Durst. Er warf nach den Läden, nach den Haustüren mit Namen ehemaliger Sekundaner aus den Rändern seiner Brillengläser die grünen Blicke, die seine Klasse giftig nannte. Alle diese Burschen forderten ihn heraus.
Unrat, in seinem Angstkrampf, ließ es sich nämlich einfallen zu drohen: »Wenn Sie nicht augenblicklich die Zigarette fortwerfen, begleite ich Sie stehenden Fußes zu Ihrem Vater!«
Über dem Eingang rechts stand »Saal«; und dahinter war ein dumpfer Wirrwarr von Lauten, woraus manchmal ein sehr schriller hervorstach. Unrat zauderte, ehe er die Klinke drückte; er spürte darin eine Handlung, schwer von Folgen ... Ein sehr dicker, völlig unbehaarter kleiner Mann, der Bier trug, kam ihm entgegen. Er hielt ihn an.
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