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Aktualisiert: 30. September 2025


Es war der letzte Schild Herzog Ulrichs von Württemberg, sank dieser noch, so war Gefangenschaft oder Tod unvermeidlich. Drum wandte er sich zum letzten Mittel. Er warf noch einen tränenschweren Blick auf die Leiche jenes Mannes, der seine Treue mit dem Tod besiegelt hatte.

An meinem Sterbehaus Hangt Herzog Ulrichs Werbefähnlein aus! Um Blut gefeilscht wird neben meiner Gruft Und Schweizerlanzen führen heim den Schuft. Es scheint, er ist in Zürich angesehn, Man sieht ihn fleißig in die Predigt gehn. Doch Ulrich Zwinglis lautres Auge kennt Den Mann, in dessen Blick die Hölle brennt. Er weiß, daß dieser wohlbeschaffne Christ Ein Mörder und ein Ehebrecher ist.

Endlich siegte der starke Geist dieses Mädchens über die Schwäche ihrer Natur, die einem so großen, tiefen Kummer beinahe erlegen wäre. "Mein Vater", flüsterte sie, "ist Herzog Ulrichs wärmster Freund, und sobald der Krieg entschieden ist, führt er mich heim auf den Lichtenstein!"

Aber wo es das Höchste gilt, muß man alles wagen." Der Ritter von Lichtenstein richtete sein greises Haupt auf; in den weißen Wimpern hingen Tränen. Er ergriff Ulrichs Hand. "Bleibt", rief er, "nur diesmal, diesmal folgt meiner Stimme. Mein Haar ist grau, ich habe lange gelebt, Ihr erst drei Jahrzehnte." Indem ertönten die Trommeln der Landsknechte im Hof.

Aber die Erinnerung an den glänzenden Hof Ulrichs von Württemberg, an die fröhlichen Tage, die sie dort verlebt hatten; der Vergleich dieser Zeit mit dem freudenlosen Leben der Bundesräte mochte sie für den Herzog günstig stimmen, wenn auch mancher Ursache hatte, seine Wiederkehr nicht gerade herbeizuwünschen.

Die Tapferkeit und ausgezeichnete Stärke dieses Mannes war in Schwaben und Franken wohlbekannt; und wenn sich Georg die zwar nicht überaus große, aber kräftige Gestalt, die gebietende Miene, das heldenmütige, ritterliche Wesen des Mannes ins Gedächtnis zurückrief, wurde es ihm immer mehr zur Gewißheit, daß der Geächtete kein anderer als der treueste Anhänger Ulrichs von Württemberg, Marx Stumpf von Schweinsberg, sei.

Marie lächelte und blickte teilnehmend auf das schöne Mädchen: sie fühlte, wie weh ihr der Spott der Männer tun müsse. Sie flüsterte der Frau Rosel zu, sie und die runde Frau zu entfernen. Auch dieses bemerkte Ulrichs scharfer Blick, und seine heitere Laune schrieb es der schnell wachsenden Eifersucht zu.

Der Herzog ritt zu den Landesknechten vor, die erwartungsvoll auf ihren Hellebarden und Donnerbüchsen lehnten. Die drei Ritter, welche sie führten, standen am Graben und hielten durch ihre Anwesenheit die Knechte in Ruhe und Ordnung. Beim Schein des Mondes betrachtete Georg ängstlich Ulrichs Züge.

Keinen Augenblick zweifelte er am Sieg des Herzogs, und so traf es sich, daß er schon am andern Morgen der neuen Herrschaft Ulrichs nach Stuttgart kam. Nicht so fröhlicher Art waren die Nachrichten, die ihm Georg mitteilte, als er mit ihm und Marien die Treppe heraufstieg.

Der Pfeifer lief voran, so schnell er konnte, der Herzog und die Ritter folgten ihm in gestrecktem Trab, und je weiter sie sich von den Bündischen entfernten, desto leichter wurde ihnen ums Herz, denn alle bangten nicht für ihr eigenes Leben, wohl aber für die Freiheit Ulrichs.

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