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Aktualisiert: 6. Mai 2025


Ich sehe,“ fuhr er fort, „daß in militärischen Kreisen eine große Thätigkeit herrscht, und man thut dort überall so, als ob eine mächtige Action unmittelbar vor der Thüre steht.“ „Bah,“ sagte Herr Hansen, „das weiß ich nicht, danach müssen Sie Nélaton fragen.“ „Nélaton?“ fragte Herr von Tschirschnitz etwas erstaunt, „macht der Doctor Nélaton jetzt die Politik?“

Ich auch nicht,“ rief der König lebhaft, mit zwei Fingern seiner rechten Hand auf den Tisch schlagend. „Ich kann es auch nicht glauben, ich stehe vor einem unlösbaren Räthsel. Doch liegen die Thatsachen vor mir, meine Officiere und Düring an ihrer Spitze widersetzen sich der Ausführung meiner Befehle. Ich habe Düring das Commando über die Emigranten abgenommen und ihn der Führung der Geschäfte meines General-Adjutanten enthoben. Ich habe beides an Herrn von Tschirschnitz übertragen. Die erste Nachricht, die ich von diesem sonst so treuen und vortrefflichen Officier erhalte, ist die Erklärung, daß er es mit seiner Ehre und seinem Gewissen nicht vereinigen könne, die Befehle auszuführen, die ich ihm in Betreff der Auflösung der Emigration gegeben habe. Ist das nicht offene Auflehnung, ist das nicht Subordination

Seid ruhig,“ erwiderte Herr von Tschirschnitz, „bis er an Euch kommt, wird er schon so zerpflückt sein, daß keine Feder mehr daran ist, doch nun,“ fuhr er ernst fort, „ganz aufrichtig gesprochen, ich glaube wirklich nicht, daß die Sache so schlimm ist. Es ist ja ganz richtig, daß alle möglichen Intriguen den König umlagern, aber Er ist doch ein Herr von edelster Gesinnung und hohen ritterlichen Gefühlen; wenn er unsere Vorstellungen hört, so wird er jedenfalls noch einmal über die Sache nachdenken.

Gewiß,“ sagte der König, „lassen Sie sogleich die Befehle ausfertigen. Düring soll nach Bern, Tschirschnitz nach Basel sich begeben und dort meine weiteren Bestimmungen abwarten.“ Er lehnte sich wie erschöpft in seinen Stuhl zurück und bedeckte das Gesicht mit den Händen.

Herr von Tschirschnitz lachte laut und höhnisch auf. „Dieser Graf Breda,“ rief er, „ist ein Franzose, ein Agent des dunkelsten Ultramontanismus

Ich habe auch noch Briefe für Herrn von Düring und für Herrn von Tschirschnitz,“ sagte Hattensauer, indem er sich demüthig gebeugt den beiden Herren näherte und jedem ein Schreiben übergab, welches dieselben schnell öffneten und durchflogen. „Ich bin nach Bern verbannt,“ sagte Herr von Düring.

Warum sollte ich den Humor verlieren,“ erwiderte Herr von Tschirschnitz mit heiterm Ton, durch welchen jedoch eine gewisse tiefe Bitterkeit hindurchklang, „ich bin ja jetzt Generaladjutant geworden und habe die Legion zu commandiren

Aber wie der König mit uns umgeht,“ rief Herr von Tschirschnitz, „so hätte er ja zur Zeit des Bestandes des Königreichs Hannover mit keinem Officier umzugehen das Recht gehabt. Mindestens hätten wir doch Gehör erlangen müssen,

Wir haben eben darüber gesprochen, was aus uns werden soll,“ erwiderte Herr von Tschirschnitz, „unsere Bezüge von Hietzing sind uns, wie Sie wissen, seit lange entzogen. Wir haben Alle unsere Baarschaft zusammengeschossen und damit diese Zeit her unter den äußerten Einschränkungen gelebt

Ich sage,“ sprach Herr von Düring, nachdem er längere Zeit schweigend in das Treiben der Vorübergehenden geblickt und, indem er sich zu dem neben ihm sitzenden Premierlieutenant von Tschirschnitz wandte, einem großen, schlanken, jungen Manne, dessen Gesicht mit starkem vollem Bart freimüthige Offenheit ausdrückte, „ich sage Euch, die Sache wird sehr schlimm werden und unsere Aussicht auf die Zukunft ist wahrlich nicht rosig.“

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