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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Aber was ist es für eine fremde, herbe Empfindung, die sich in mein Mitleid für diese Personen mischt? die da macht, daß ich mir dieses Mitleid ersparen zu können wünschte? Das wünsche ich mir bei dem tragischen Mitleid doch sonst nicht; ich verweile gern dabei; und danke dem Dichter für eine so süße Qual. Aristoteles hat es wohl gesagt, und das wird es ganz gewiß sein!

Sie sagte sie her, als ob sie sie abläse; manchmal war es, als wolle sie Feuer fangen; aber sofort dämpfte sie es wieder. Kaum merkte das der Propst, als er auch schon mehr Ausdruck verlangte; aber sie wurde nur immer scheuer. Stundenlang ging das so weiter; sie konnte alle komischen Szenen und alle tragischen, neckische und ernsthafte.

"Heutzutage", sagt er, "dürfte man es nicht wagen, einem Helden eine Ohrfeige geben zu lassen. Die Schauspieler selbst wissen nicht, wie sie sich dabei anstellen sollen; sie tun nur, als ob sie eine gäben. Nicht einmal in der Komödie ist so etwas mehr erlaubt; und dieses ist das einzige Exempel, welches man auf der tragischen Bühne davon hat.

Die Tragödie ist Drama. Und das Drama hat zum wesentlichen Merkmal das Wollen und Handeln. Ein Wollen und Handeln muß im tragischen Helden sich verwirklichen. Nicht ein beliebiges Wollen und Handeln, sondern ein bedeutsames, die ganze Persönlichkeit des Helden erfüllendes. Dasselbe muß einen solchen Inhalt haben, daß wir einsehen, wie es die ganze Persönlichkeit erfüllen könne.

Ach, ihr Dasein, ihr Kämpfen, jene Jünglinge und Männer, titanenhaft über die Möglichkeit ihrer Zeit begehrend, die ihre Spannung nicht aufnahm, ach, das Dasein dieser Jugend ist das heroischste Thema unserer tragischen Geschichte.

Will Pescara nicht, so nimmt er dich von deiner närrischen Seite und behandelt dich als Possenreißer; will er, so wird er unter deinen tragischen Gebärden und deinen komischen Runzeln den Ernst und die Größe der Sache schon zu entdecken wissen. Gehe du hin, mein Sohn, und versuche den Pescara!"

Jemehr dies der Fall ist, jemehr der Held zu seinem Leiden positive Veranlassung giebt, so daß wir es mit einer gewissen Notwendigkeit "so kommen sehen", desto eher fügen wir uns darein, desto leichter können wir uns im tragischen Genusse mit ihm versöhnt fühlen.

Euripides aber der Chorlehrer wurde unaufhörlich gepriesen: ja man würde sich getödtet haben, um noch mehr von ihm zu lernen, wenn man nicht gewusst hätte, dass die tragischen Dichter eben so todt seien wie die Tragödie.

Von einer anderen Seite her erblicken wir den gleichen tragischen Prozeß dort, wo er sich uns nicht im Tun, sondern im Leiden darstellt wo die innere Welt, statt zu versuchen, ihre Regel dem äußeren Sein und Geschehen aufzuprägen, sich rein in sich selbst zurückzieht und sich damit in sich selbst herstellt.

Nein. der tragischste von allen tragischen Dichtern dachte so geringschätzig von seiner Kunst nicht; er wußte, daß sie einer weit höhern Vollkommenheit fähig wäre, und daß die Ergötzung einer kindischen Neugierde das Geringste sei, worauf sie Anspruch mache.

Wort des Tages

insolenz

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