United States or Croatia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Tonidandel war überhaupt ein Schnellesser und rasch gesättigt; Pegan hingegen gehorchte lediglich dem Drängen des Kameraden, kaute kaum und verschlang die Brocken. Der Diener wurde gerufen und mußte rasch abtragen, hernach lüften und die Kerzen mit der Scheere putzen. „Hinaus!“ befahl der Gebieter, der nun die vorhanglosen Fenster schloß.

So saß denn Tonidandel etliche Tage später an einem Abend im kahlen, doch behaglich erwärmten Wohnzimmer des Pfarrhauses und kneipte mit dem Prota vom Weine, den der Kommandant vorher ins Haus gesandt hatte. Der Erzpriester mit kümmerlichem Einkommen war so arm, daß er den hohen Gast nicht hätte entsprechend bewirten können.

Ich bin seit vierzig Jahren gewohnt, Befehle genau nach Vorschrift zu befolgen! Ich bin....“ „Des Teufels sind Sie, Herr! Danke, Herr Hauptmann!“ Tonidandel verbiß das Lachen und griff nach der Türklinke. Da trat der zornige Oberst an Tonidandel heran und zischte ihm ins Ohr: „Und was ich Ihnen nie vergeben werde, ist, daß ich das arme Opfer Ihrer Bosheit entschädigen mußte! Mit hundert Gulden!

Obwohl der Kompagnieschreiber Jovo die Posttasche hereinbrachte und über ihreLeibigkeitetwas disziplinwidrig maulte, ließ sich Tonidandel im Einschenken des dritten Gläschens nicht beirren. Lediglich zu Jovo meinte er. „Maul halten, Schreiber, denn dich hat es nichts zu kümmern, ob die Tasche dick oder mager ist!

Wird ein Kind geboren, so taufe ich es, das Kind ist da, braucht also nicht aufgeschrieben werden, weil es da ist! Stirbt einer in meiner Gemeinde, so ist er weg; den Toten schreibe ich nicht auf, weil er eben weg ist!“ „Prachtvoll!“ höhnte Tonidandel. „Danke gehorsamst für diese Anerkennung Euer Erlaucht! Sie freut mich sehr!“ „Und die Hochzeiten! Werden diese auch nicht aufgeschrieben?“

In der Kompagniekanzlei erschien der Kommandant am andern Tag erst zur Stunde, da die Militärstaffette die Post von Karlstadt brachte. Mit einigemHaarwehbehaftet, sah Tonidandel den Einlauf durch, langsam, ohne Interesse, verdrossen.

In der Stabskanzlei des todlangweiligen Garnisonstädtchensmopstesich eines melancholischen Herbsttages Tonidandel wieder ganz erschrecklich, als unerwartet und sehr aufgeregt sein Freund, der jüngere Hauptmann Adolar Pegan, ein kleiner, dicker Mann, eintrat, atemringend grüßte und fürchterlich in einem Gemisch von deutschen und serbischen Worten über die verdammten Grenzer fluchte.

Zu Befehl, Herr Oberst!“ sprach Tonidandel, salutierte stramm und schloß dabei die vergnügt lachenden Augen. „Danke! Werde das nicht vergessen! Auch nicht den Auflauf der Bevölkerung in Karlstadt bei Einlieferung des Prota in einer

Der langhaarige und bärtige Pope Vid sprang wie ein gehetzter Hirsch herbei, als Hauptmann Tonidandel mit sechs Soldaten am Pfarrhause hielt. Überschwenglich und untertänig begrüßte der Pope denerlauchtenund gnädigen Herrn, völlig nach Domestikenart, unterwürfig und kriechend.

Durch das Häuschen zog der verlockende Duft einer gebratenen Gans. Als auch Tonidandel diesen Duft in die knotige Nase bekam, öffnete er nicht nur die Fenster desSpeisesaales“, sondern auch die Haustüre, um den Bratenduft möglichst rasch entweichen zu lassen.