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Aktualisiert: 22. Juni 2025


Tarnow hatte seine Fassung wieder gewonnen und entgegnete in der bescheidenen Art, die ihm stets eigen war: »O nein, ich finde Sie nicht schrecklich. Ich bin immer Ihr ergebener DienerWieder begegnete er jenem sirenenhaften Blick, der diesmal ihm selbst galt und vor dem er die Augen niederschlug wie ein Knabe.

Der Amtmann barst vor Lachen. »Sie haben ja die Spitze nicht abgeschnittenkeuchte er, sich auf den Bauch klopfend. »Sie sind mir ein rechter MaulwurfTarnow schnitt die Spitze ab und bemühte sich mechanisch, den Rauch aus der Zigarre zu ziehen.

Die Schaffnerin war wieder schweigsam und in Tarnow kehrte die Furcht des letzten Abends zurück. Oft glaubte er, die Schaffnerin lächle, aber dann schloß er, daß er sich getäuscht haben müsse. Er meinte es immer dann zu sehen, wenn sie beide schwer gegen den Wind ankämpften, und wenn sie sich dann an ihn preßte oder seine Hand zufällig die ihre berührte.

Tarnow las die vom Amtmann geschriebene Erklärung wegen der Heirat, unter die er in freudigen Zügen seinen Namen gesetzt hatte. Er begriff nicht, was der Amtmann meinte und mit fragendem Blick gab er das Blatt zurück. Truchs lächelte mit einem finsteren Lächeln, strich einige Male zärtlich über das Papier und riß es dann mitten durch. Tarnow senkte den Kopf.

Tarnow, der sonst stets glücklich war, wenn der Amtmann wieder freundlich wurde, sagte diesmal kein Wort. Gleich nach dem Essen fing der Amtmann an, Stiefel und Jacke auszuziehen und sagte: »Kinder, wenn euch so schläfert wie mich, dann geht schlafenEr wünschte gute Nacht und ging in sein Schlafzimmer. Auch Tarnow legte sich zu Bett.

Und er wartete wieder wie damals auf streitende Stimmen und auf Geschrei, nur wartete er diesmal mit vielmehr Zuversicht darauf. Aber es blieb alles still. Nein, ich begreife das nicht, dachte Tarnow jetzt und schlich an der Thür der Schaffnerin vorbei, hockte sich einige Schritte davon auf die Fließen des Flurs und beschloß zu warten. Alles war finster um ihn.

Tarnow erlitt ruhig diese Beschimpfungen, als wäre er schon stumpf dagegen geworden. Er hatte sich still an den Ofen gestellt und nur darüber nachgedacht, wie er aus dieser Kondition kommen könne. Dann fragte er mit bebender Stimme: »Was wollen Sie von mir, Herr AmtmannDer Amtmann blickte stier in Tarnows Gesicht.

Auf jeden Fall schlug sein Herz gewaltig, als am Sonntag in der Früh der Überlandbote einen an den Wirtschaftsschreiber gerichteten Brief brachte, dessen Adresse von der Hand des Generalleutnants stammte. Mit zitternden Fingern riß Tarnow den Umschlag entzwei; die Augen gingen ihm fast über, und er bat den Jäger Klein, der heute vom Forst gekommen war, um einen Stuhl.

Das erfüllte Tarnow mit Schrecken, und er schwieg gleichfalls, obwohl er wußte, daß Truchs in Wirklichkeit mit den beiden Männern fortgegangen war, da er sie selbst bis zur Hausthür begleitet und noch von ferne das dröhnende Lachen des Amtmanns gehört hatte. Und es dauerte auch noch eine Viertelstunde, bis er zurückkam.

Aber trotzdem faßte er sich schnell, und er fühlte etwas wie Scham wegen seiner Erregung. Beinahe gleichzeitig kam auch Truchs aus der Stadt zurück und rief Tarnow zum Tisch. »Also Kinderchensagte er, lustig mit den Augen blinzelnd, »es geht alles aufs beste. Die Exzellenz will sich die Sache überlegen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß ihr nach Strelentin kommt

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