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Aktualisiert: 29. Juli 2025


Während in solcher Weise die Pastorin Höppner, ihrem Unmut nachgebend, in die Breckenschen Angelegenheiten eingriff, gestalteten sich in Tankred ganz andere und keineswegs hoffnungslose Gedanken. Schon wiederholt hatte er gefunden, daß es nicht nur weise sei, das Ungünstige zu nützen, um Günstiges daraus zu ziehen, sondern daß dies bei geschickter Handhabung auch meist mit Erfolg gekrönt wurde.

Aber Grete nahm die Sache nicht so auf, wie Tankred erwartet hatte. Sie war zwar seinen Auseinandersetzungen mit gespanntem Ausdruck gefolgt, aber sie legte durch Mienen und eingestreute Bemerkungen schon während seiner Erzählung an den Tag, daß sie weniger Theonie als ihm selbst die Schuld an diesem ganz unerwarteten Ausgang zuschob.

Wie hoch schätzt man eigentlich den Wert von Falsterhof?“ fragte lauernd Tankred, nachdem er ihre Rede mit leichtem, seinen Dank ausdrückenden Kopfneigen bestätigt hatte, in einem äußerlich uninteressierten Ton. „Ich weiß es nicht. Ich verstehe von dergleichen wenig und habe mich nie darum bekümmert.

So kämpfte in ihr auf der einen Seite der ursprüngliche Entschluß, Tankred keinerlei Konzessionen mehr zu machen, ihre Hand ganz von ihm zurückzuziehen und alle Folgen ihrer Überzeugung zu tragen, mit der ihr innewohnenden Einsicht, Herzensmilde und Klugheit, die doch zu einer Verständigung rieten.

Nein, ich verschanze mich gar nicht, Tankred. Das ist auch einer Deiner Fehler: Du gestaltest Dir die Dinge nach Deinen Vorlegungen, und wenn's nicht so kommt, machst Du andere dafür verantwortlich, daß Du Dich Illusionen hingegeben hast.“

Sehr, sehr menschenfreundlich von Ihnen, Herr Pastor. Ganz Ihrem und Ihrer Frau Gemahlin vortrefflichem Charakter entsprechend,“ schob Tankred, glatt schmeichelnd, ein. „Wird Fräulein Helge länger bei Ihnen verweilen? Übrigens eine ausgezeichnete Dame, wie ich Ihnen beipflichten muß. Eine Dame, die ich hoch verehre, obschon wir uns einander wenig genähert haben.“

Sie hatte die Absicht, zu erklären, daß ihr Schwiegersohn das Leben ihres Enkelkindes in Gefahr gebracht habe, und zur Erhärtung ihrer Behauptung wollte sie ein ärztliches Gutachten beibringen; ferner auf Grund der Fälschung ein beschleunigtes Verfahren in dem Sinne beantragen, daß die Gütergemeinschaft zwischen dem Breckenschen Ehepaar sofort für null und nichtig erklärt, und dementsprechend auch Tankred jegliches materielle Verfügungsrecht über das Vermögen entzogen werde.

Theonie war zwar Erbin des großen Besitzes, aber stand völlig allein in der Welt da. Der einzige Verwandte, den sie besaß, war Tankred von Brecken, derselbe, der eben versteckt ins Krankenzimmer spähte. Aber schon bei der ersten, vor vier Monaten erfolgten Begegnung mit ihm hatte sich ihrer eine unauslöschliche Abneigung gegen ihn bemächtigt.

Wer lauscht nicht gerne auf die kriegerischen Worte eines Tasso, wenn er die glänzenden Waffen seines Rinaldo oder Tankred besingt? Es sind Männer, die von Männern, es sind edle Sänger, die von Helden singen. Überwiegt aber nicht der Ekel noch das Lächerliche, wenn man einen preußischen Geheimen Hofrat hört, wie er den Putz einer Dame vom Kopf bis zu den Zehenspitzen beschreibt?

Zuletzt stand das Tier auf einen einzigen Ruck schaumbedeckt, zitternd und bebend, der übermenschlichen Gewalt sich bedingungslos fügend, da. „Herrlich! Wundervoll!“ riefen Frau von Tressen und Grete, als Tankred abgestiegen war und sich ihnen näherte. Auch Hederich war ganz hin. „Drum und dran, das ist ein Stück, wie ich es noch nicht gesehen habe.

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