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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Sowie die letzteren aus der Hörweite der Voranschreitenden waren, sagte Carin: „Ich kann's nicht sagen, wie ich diesen Brecken hasse! Ich glaube, auf hunderttausend Meilen Umkreis giebt es keine so gemeine Seele. Und wissen Sie, Herr Hederich: ich habe seinen Gedankengang verfolgt. Es ist fast unheimlich, wie offen das Innere dieses Menschen vor mir liegt. Seine schlechte Laune entstand schon, als Herr von Streckwitz der Mittelpunkt des Gespräches ward. Dergleichen Zurücksetzungen kann er absolut nicht vertragen. Stets muß er das Wort führen und bewundert werden. Später ärgerte es ihn, daß Frau Cromwell sich so oft an den Gast wendete. Am Ende interessiert sie sich für ihn! Das paßt Brecken durchaus nicht; das durchkreuzt seine Pläne, und als Herr von Streckwitz nun gar davon sprach, sich hier in der Gegend einen größern Besitz erwerben zu wollen, kannte sein

Hederich mischte sich hinein und machte Vorschläge, und Tankred, dem Streckwitz gleich beim ersten Sehen höchst unsympathisch war, riet mit vorgesteckter ehrlicher Miene, sich lieber in einer anderen Gegend anzukaufen.

Er wollte einen Mann mit solchem geistigen Übergewicht nicht in seiner Nähe behalten, er wollte ihn auch von Theonie fern halten, die, wie er werkte, allem, was Streckwitz sprach, mit lebhaftestem Interesse zuhörte.

Sie zeigte rasch auf zwei Zeisige, die in einem Bauer hin- und herflatterten, und suchte so dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. Aber Streckwitz war heute gekommen, um sich über Theonies Gefühle für ihn Klarheit zu verschaffen.

Herr von Streckwitz lag fast aussichtslos darnieder; es schien jede Möglichkeit ausgeschlossen, daß er am Leben blieb. Theonie war nicht einmal bei dem Begräbnis gewesen, sie hatte sich bei Frau von Tressen entschuldigt.

Er galt als ein besonnener, aber keineswegs pedantischer Mann, und man rühmte seine große Frische, seinen Geist und seine hohe Intelligenz. Herr von Streckwitz führte denn auch vornehmlich das Gespräch.

Das Jahr hatte sonst viel trauriges gebracht, Sorge, Krankheit und Sterben ringsum. Auch Herrn von Streckwitz hatte keine menschliche Sorgfalt retten können; noch einmal war das Glück wie eine helle Sonne vor Theonies Thür erschienen, aber nur zu schnell war es wieder verschwunden. Der Tod hatte der Frau das Liebste vom Herzen gerissen.

Diese stete, taktvolle Zurückhaltung war's aber eben gerade, die Streckwitz, der das wenig günstige Urteil der Menge über Tankred kannte, zu Theonie so hinzog. Alles, was er bisher von ihr gesehen hatte, war tadellos.

An Streckwitz schrieb sie einen Brief, in dem sie ihm gratulierte, und zu Theonie machte sie sich schon wenige Tage nach Empfang der Verlobungsanzeige auf den Weg.

Herr von Streckwitz, ein überaus stattlicher Mann mit dunklem Vollbart und ernsten, einnehmenden Zügen, schritt mit den beiden Tressens voran, ihnen folgte Tankred mit seiner Frau, die sogleich seinen Arm genommen hatte, und ein wenig später Hederich mit Carin.

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