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Ich sollte einen Mann töten, der uns die stoische Weisheit gelehrt hat!... Er sitzt wie im Paradiese bei unsern gelehrten Benediktinern in Modena!" Graf Contrario hatte Mühe, an das zu glauben, was er vor sich sah. Er empfand nur den dunkeln Trieb, dem leidensvollen Paare etwas Unangenehmes zu sagen. So warf er noch zwei Steine, die sich aber in Rosen verwandelten.

Enthusiastische, stoische, angeborene Bravour, gebieterischer Ehrgeiz, auch lange Bekanntschaft mit der Gefahr, viel von alledem muß da sein, wenn nicht alle Wirkung in diesem erschwerenden Mittel hinter dem Maß zurückbleiben soll, das auf dem Zimmer als ein gewöhnliches erscheinen mag.

Pallas Athene mochte zuernen, wenn sie sich ploetzlich in den Begriff des Gedaechtnisses verwandelt fand; Minerva war auch bisher eben nicht viel mehr gewesen. Die supranaturalische stoische und die allegorische roemische Theologie fielen in ihrem Ergebnis im ganzen zusammen.

»Ich bin durchaus der Ansicht, gütiger Vater«, erwiderte ich, »daß es ganz ungerecht ist, einem Menschen das Leben zu nehmen, weil er Geld gestohlen hat; denn auch sämtliche Glücksgüter können meiner Meinung nach ein Menschenleben nicht aufwiegen. Wollte man nun aber sagen, diese Strafe solle die Rechtsverletzung oder die Übertretung der Gesetze, nicht das gestohlene Geld aufwiegen, müßte man dann nicht erst recht jenes strengste Recht als größtes Unrecht bezeichnen? Denn weder darf man Gesetze nach Art eines Manlius billigen, so daß bei einer Gehorsamsverweigerung auch in den leichtesten Fällen sofort das Schwert zum Todesstreiche gezückt wird, noch so stoische Grundsätze, daß man die Vergehen alle als gleich beurteilt und der Ansicht ist, es sei kein Unterschied, ob einer einen Menschen tötet oder ihm nur Geld raubt, Vergehen, zwischen denen überhaupt keine

Es hat bisher noch niemals und nirgendswo eine gleiche Kühnheit im Umkehren, etwas gleich Furchtbares, Fragendes und Fragwürdiges gegeben wie diese Formel: sie verhiess eine Umwerthung aller antiken Werthe. Es ist der Orient, der tiefe Orient, es ist der orientalische Sklave, der auf diese Weise an Rom und seiner vornehmen und frivolen Toleranz, am römischen "Katholicismus" des Glaubens Rache nahm: und immer war es nicht der Glaube, sondern die Freiheit vom Glauben, jene halb stoische und lächelnde Unbekümmertheit um den Ernst des Glaubens, was die Sklaven an ihren Herrn, gegen ihre Herrn empört hat.

Daher kommt es, daß ich nichts Vollkommenes von ihnen erwarte, und mich nie darüber formalisire, wenn sie, zumal in außerordentlichen Lagen und im Gedränge großer Schwierigkeiten, nicht wie Götter, reine Geister oder stoische Weise, sondern nur wie arme Erdenklöse, weder weiser, noch consequenter, noch uneigennütziger handeln, als man es seit so vielen Jahrtausenden von den Adamskindern gewohnt ist, oder doch billig gewohnt seyn sollte."

Das aus dieser Wirklichkeit aber in sich zurückgetriebene Bewußtsein denkt diese seine Unwesenheit; wir sahen früher die stoische Selbstständigkeit des reinen Denkens durch den Skeptizismus hindurchgehen und in dem unglücklichen Bewußtsein ihre Wahrheit finden die Wahrheit, welche Bewandtnis es mit seinem An- und Für-sich-sein hat.

Gar anders stand und wirkte in Italien die stoische Philosophie. Im geraden Gegensatz gegen jene Richtungen schloss sie an die Landesreligion so eng sich an, wie das Wissen sich dem Glauben zu akkommodieren ueberhaupt nur vermag.

Die roemisch-hellenische Staatsreligion und die damit untrennbar verbundene stoische Staatsphilosophie waren fuer jede Regierung, Oligarchie, Demokratie oder Monarchie, nicht bloss ein bequemes Instrument, sondern deshalb geradezu unentbehrlich, weil es ebenso unmoeglich war, den Staat ganz ohne religioese Elemente zu konstruieren als irgendeine neue zur Ersetzung der alten geeignete Staatsreligion aufzufinden.