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Aktualisiert: 13. Juli 2025


Sie beruhigte das Stineli so weit, daß es ihr die ganze Geschichte von dem See erzählen konnte, von der sie gar nichts wußte: wie der Rico immer von dem See gesprochen und es ihn dahin gezogen hatte und wie Stineli den Weg auffand. Es war ganz sicher, daß Rico sich dahin auf den Weg gemacht hatte; aber des Vaters Worte von den Rüfenen hatten das Stineli ganz um alle Hoffnung gebracht.

Da half nun keine Ermahnung, bis zuletzt die Mutter sagte: »So halt du jetzt das Stineli fest die ganze Nacht, daß es nicht schlafen kann, dann ist es morgen krank wie du und kann nicht aufstehen und du siehst es nicht mehr für lange ZeitDa ließ Silvio endlich Stinelis Arm los, den er fest umklammert hatte, und sagte: »Geh, schlaf, Stineli; aber komm früh am Morgen wieder

»Siehst du, wenn nun auch der liebe Gott es nicht selbst getan hat, so wie wenn er den Rico gleich in seinem Bette hätte sterben lassen, so war doch die Sache in seiner Hand, als du etwas Verkehrtes tatest, denn einem solchen kleinen Stineli wäre er schon noch Meister geworden.

»Und von wem hast du dein schönes Lied, Geigerleinfragte nun einer von den dreien. »Vom Stineli, es hat es selbst gemacht«, antwortete Rico ernsthaft. Die drei sahen sich an und brachen in ein neues, schallendes Lachen aus. »Das ist schön vom Stineli«, rief der eine, »nun wollen wir es gleich hoch leben lassenRico mußte auch anstoßen und tat es ganz fröhlich auf Stinelis Gesundheit.

Der Vater hatte aber noch einmal an seiner Kappe gerutscht, es war ihm noch etwas in den Sinn gekommen. »Das Stineli ist aber noch nicht konfirmiert«, sagte er; »es wird, denk’ ich wohl, noch konfirmiert sein müssen.« »Ich werde erst in zwei Jahren konfirmiert, Vater«, sagte Stineli eifrig; »so kann ich ganz gut jetzt für zwei Jahre fortgehen, und dann kann ich ja wieder heimkommen

Die Mutter konnte nie den Rico in den Garten treten sehen, ohne daß sie ihm entgegenlief, denn jetzt durfte sie laufen, wohin sie nur wollte und wann es ihr gefiel, und sie mußte ihn noch ein wenig auf die Seite nehmen, um ihm zu sagen, welchen Schatz er ihr ins Haus gebracht habe, wie glücklich und froh der kleine Silvio sei, wie in seinem ganzen armen Leben noch nie, und wie sie nur gar nicht begreife, daß es ein solches Mädchen geben könne: mit dem Silvio sei es ganz kindlich und gerade so, als habe es selbst die größte Freude an den Dingen, die dem Büblein Kurzweil machten; mit ihr könne es so vernünftig reden und habe eine Erfahrung in der Arbeit und im Einrichten, wie kaum eine Frau; und seit sie dieses Stineli im Hause habe, gehe alles wie von selbst und sie habe alle Tage Sonntag.

Da schlug Stineli vor, sie wollten jemand fragen, wie er heißen könne; denn wenn Rico doch einmal viel Geld hätte und gehen könnte, so müßte er ja den Weg erfragen und einen Namen wissen. Nun fingen sie an zu beraten, wen man fragen könnte; den Lehrer oder die Großmutter. Da fiel es Rico ein, der Vater werde es am besten wissen; den wollte er fragen, sobald er heimkomme.

Sie erzählte ihm nun die ganze Sache mit dem Stineli, und wie der kleine Silvio sich in den Kopf gesetzt habe, es werde ihm nie mehr wohl, wenn das Stineli nicht zu ihm komme, und wie der Rico nun auch unvernünftig geworden sei und meine, er könne das Mädchen holen, während er keinen Weg und Steg wisse und es ja so weit weg oben in den Bergen wohne, wo niemand zukomme, und man gar nicht wissen könne, was für ein erschreckliches Volk da sei.

Er wollte durchaus nicht die Augen zumachen, bis die Mutter versprechen würde, der Rico müsse das Stineli holen; das konnte sie aber nicht versprechen, und so kam Silvio zu keiner Ruhe, bis die Mutter sagte: »Sei nun zufrieden, über Nacht kommt dann alles in OrdnungDenn sie dachte, über Nacht vergesse er sein Begehren, wie schon viele, und es komme ihm etwas Neues in den Sinn.

Rico hatte seine Geige mitgebracht, er wußte, daß es dem Stineli jedesmal Freude machte, wenn sie mitkam. Als er nun damit in der Stube anlangte, traf er den Silvio und das Stineli in der besten Stimmung; denn Stineli hatte seinem Versprechen gemäß die Geschichte vom Peterli erzählt und damit sich und den Silvio in die größte Heiterkeit versetzt.

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mützerl

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