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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Die rief aber nicht, damit es ihr noch helfe, sondern sie hatte ihm etwa einen Blutzger zu geben, der ihr in die Hand kam, oder sonst etwas, denn Stineli war ihr Liebling und sie sah es mehr als sonst irgend jemand, wie viel das Stineli schon tun mußte für sein Alter, mehr als die meisten Kinder.
Das Stineli machte die Augen ganz weit auf während Ricos Erzählung, es hatte ja von allem noch gar kein Wort gehört. Wie ein Freudenfeuer leuchtete es auf in seinem Herzen: mit dem Rico an seinen schönen See hinuntergehen und wieder alle Tage mit ihm zusammensein bei der guten Frau und dem kranken Silvio, der so nach ihm begehrte.
Dort bin ich schon mit dem Vater gewesen: da hat er mir die Straße gezeigt, die geht den ganzen Weg hinunter, immer so hin und her, und weit unten ist der See, aber noch so weit, daß man fast nicht hinkommen kann.« »Ach, das ist ganz leicht«, meinte Stineli, »du müßtest nur immer weiter gehen, so kämst du sicher zuletzt dahin.«
»Ja, ich weiß es«, antwortete Rico, »und ich will auch gern mithalten; wir wollen gleich beim Vers der Großmutter anfangen«, und er stimmte an und sang so schön und tief heraus, wie er noch gar nie gesungen hatte, und Stineli sang mit seinem ganzen Herzen dazu: »Er hat noch niemals was versehn In seinem Regiment, Und was er tut und läßt geschehn, Das nimmt ein gutes End’.
Wollen wir schon am Sonntag gehen?« »Es freut mich gar nichts mehr«, sagte Rico; »aber wenn du gehen willst, so will ich schon mitkommen.« An der Tür wurde es noch ganz ausgemacht, am Sonntag wollten sie hinübergehen auf die Waldhöhe, und dem Stineli kam schon wieder die Freude obenauf.
Stineli war wohl kaum neun Jahre alt, aber es war die älteste Tochter und mußte der Mutter überall helfen, und da war viel zu tun. Denn nach dem Stineli kamen noch: das Trudi und der Sami und der Peterli, und das Urschli und das Anne-Deteli und der Kunzli, und dann noch das Ungetaufte.
Das Stineli sagte kein einziges Wort; es sah nur ganz gespannt den Rico an, ob er nichts mehr sagen werde, weil der Vater so bestimmt abgesagt hatte, und ob er nun das Trudi mitnehmen wolle. Aber der Rico sah den Vater unerschrocken an und sagte: »Ja, so geht es nicht.
»Aber der Vater hat mir noch etwas gesagt; siehst du, Stineli: wenn man auf dem Wege ist und in ein Wirtshaus hineingeht und ißt und schläft da, so muß man immer bezahlen, da muß man wieder Geld haben.« »O, Geld haben wir jetzt so viel«, rief Stineli triumphierend. Aber Rico triumphierte nicht mit. »Das ist gerade so viel wie nichts, das weiß ich noch von der Geige her«, sagte er traurig.
Der Silvio schrie auf wie außer sich. Rico warf die Geige auf das Bett und sprang hinaus. Die Mutter stürzte mit Schrecken herbei. Da erschien auf der Schwelle mit dem Rico das Stineli.
»Sag einmal, Rico«, fing sie an, »warst du denn früher schon einmal da, daß du den See wiedersehen wolltest, wie mir gestern das Stineli erzählt hat?« »Ja, wie ich klein war«, sagte Rico, »dann kam ich fort.« »Wie kamst du denn hierher, als du klein warst?« »Hier kam ich auf die Welt.« »Was, hier? Was war denn dein Vater, daß er aus den Bergen hier herunterkam?«
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