Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 13. Juni 2025
Von dem Tage an wurde Stineli wieder munter, und wenn ihm auch der Rico auf jedem Schritt mangelte, so hatte es doch keine Angst und keine Vorwürfe mehr im Herzen, und Tag für Tag schaute es nach der Straße hinüber, ob nicht etwa der Rico dort vom Maloja herunterkomme. So ging die Zeit dahin, aber vom Rico hörte man nichts mehr. Elftes Kapitel. Eine lange Reise.
Als sie dann beim Heimkommen so auf ihn losschalt, dachte er: »So will ich gleich auf der Stelle gehen, sobald sie im Bette ist.« Als er nun so im Dunkeln auf seinem Stuhl saß, dachte er nach, wie angenehm es sein werde, wenn er nun viele Tage lang die Base nie mehr werde schelten hören, und welche große Büschel von den roten Blumen er dem Stineli mitbringen wolle, wenn er zurückkomme.
Wir wollen ihr doch noch Lebewohl sagen, nicht, Rico?« Er wollte gern und sagte Stineli, daß er schon dagewesen wäre und sie nicht gefunden hätte; aber Stineli wußte schon, wo die Großmutter lag. Als der Postwagen heranfuhr und stillehielt, rief der Kutscher herunter: »Sind die zwei da, die an den Gardasee hinunter müssen? Ich habe schon gestern nachgefragt!«
Stineli hatte aber auch eine unerschöpfliche Fundgrube von Unterhaltungen, und alles, was es nur in die Hand nahm, und was es tat und sagte, wurde zur anmutigsten Kurzweil für den Silvio, denn das Stineli hatte sich von ganz klein auf nach den kleinen Kindern richten müssen und immerfort darauf bedacht sein, sie zufrieden zu erhalten mit Worten und Händen und Blicken und auf jegliche Weise mit jeder Bewegung.
Die Kinder versteckten sich sogleich immer eins hinter das andere, und die Mutter stand auf und grüßte den Rico fremd und fragte, was ihm gefällig sei. Weder sie, noch eins der Kinder hatte ihn mehr erkannt. Jetzt traten auch Trudi und Sami in die Stube und grüßten im Vorbeigehen. »Kennt ihr ihn denn alle nicht?« brach nun das Stineli aus; »es ist ja der Rico!«
Die Mutter war herzugetreten, und da sie oft Ricos Erzählungen vom Stineli und seinen kleinen Geschwistern mit vieler Befriedigung zugehört hatte, wußte sie schon, von wem die Rede war, und sagte: »Ja, ja, mir wär’ es schon recht, ich könnte ein Stineli schon brauchen für dich und mich; wenn ich nur eins hätte!«
Das Stineli kam gar nicht mehr ins Gleichgewicht vor Freude die ganze Woche durch; aber es kam ihm auch vor, als habe diese Woche zehn Tage mehr als jede andere, denn es wollte gar nicht Sonntag werden.
Das schnitt der Mutter ins Herz und war ihr wie ein Vorwurf, so als wollte sie nicht tun, was ihm wohlmachen könnte; aber wie hätte sie auch nur daran denken können, sie hatte ja den Rico selbst auf Silvios Frage: »Weißt du auch den rechten Weg zum Stineli?« antworten hören: »Nein, ich weiß keinen Weg, aber ich finde ihn dann schon.«
Da ließ sie die Sache gehen, denn der Frau Menotti wollte sie nichts in den Weg legen; sie war zufrieden genug, daß diese den Rico ihr so ruhig überlassen hatte. Sie nahm auch an, das Stineli sei natürlich Ricos Schwester, er sage es nur nicht, wie er überhaupt nie etwas von seinen Familienverhältnissen gesagt hatte.
Diesmal war auch Stineli sehr niedergeschlagen; als es aber mit Rico um die Ecke kam, wo es ins Feld hineinging, lag der schmale Fußweg so schön trocken in der Sonne bis zur Haustür hin, und dort flimmerte das Plätzchen davor auch ganz weiß und trocken, und Stineli rief: »Sieh, sieh, nun wird’s Sommer, Rico, und wir können wieder in den Wald hinauf; dann freut’s dich auch wieder.
Wort des Tages
Andere suchen