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Freilich kann man sich von gewissen Stimmungen hinreissen lassen, in dieser Welt der Unwahrheit und ihr zum Trotz von einer blutigen Tatsache, und wäre es die schmerzlichste, das verhüllende Tuch unversehens wegzuziehen... Aber, Sire, wie vorzeitig habe ich die erste meiner Freiheiten verbraucht, und wahrlich, mich gelüstet, gleich noch meine zweite zu verwenden."

Hoheit kam zu mir und fragte: „Sagen Sie mal, Doktor, ist denn unter den paar Männchen, die hier bei Ihnen ’rumkrauchen, etwa der König von England oder von Italien drunter?“ „Gewiß nicht, Hoheit.“ „Ja, wer ist denn da mit dem Allerhöchstgeborenen Herrn gemeint, auf dessen Stimmungen die Welt achtet?“ „Ew. Hoheit selbst.“ Hoheit prusteten los und kriegten einen Hustenanfall.

Freilich: in dieser Möglichkeit liegt die entscheidende Problematik dieser Romanform, der Verlust der epischen Versinnbildlichung, die Auflösung der Form in ein nebelhaftes und ungestaltetes Nacheinander von Stimmungen und Reflexionen über Stimmungen, der Ersatz der sinnlich gestalteten Fabel durch psychologische Analyse.

Dies bedenke auch du, der du auf Gedankenbergen herumkletterst, und freue dich dessen oder mache dir Vorwürfe darüber oder beides zugleich, je nachdem du geartet bist. Man muß Pessimismus und Optimismus als 'Stimmungen' hinter sich lassen, wenn man, obzwar erkenntnislos, aber von allen Seiten umwittert, den Pfad der Wirklichkeit wandelt.

Weswegen ist es nun für mich gerade nötig zu wissen, warum ein Gott uns zwingt, einander zu schreiben? Vielleicht lockt nur der weiße Bogen, ihn zum Boten für schnell schwindende Stimmungen zu nehmen, für Stimmungen, die in jeder Färbung fruchtbarer Boden unseres Denkens und Dichtens werden können.

Er suchte sie empor zu ziehen, aber schließlich legte er seine Wange an die ihre und flüsterte leidenschaftlich: »So hingebend? Alles könntest du von dir werfen? Ganz mir gehörenNoch tiefer drückte sie den Kopf in die Kissen. Es war spät, und lange küßte er sie zum Abschied. Eine jener unbehaglichen Stimmungen herrschte in der Pension, die wie eine ansteckende Krankheit um sich greifen.

Und während sie das sagte, warf sie sich heftig weinend vor der Mama auf die Knie und küßte ihre beiden Hände. »Steh auf, Effi. Das sind so Stimmungen, die über einen kommen, wenn man so jung ist wie du und vor der Hochzeit steht und vor dem Ungewissen. Aber nun lies mir den Brief vor, wenn er nicht was ganz Besonderes enthält oder vielleicht Geheimnisse

Das Grundlose ihrer wechselnden Stimmungen, das Gegenstandslose ihrer frohen Sehnsucht und jammervollen Zerdrücktheit, als läge alle Qual der Welt auf ihrsie vermochte es nicht zu erklären. Alles, was sie konnte, war, eine äußerlich immer beherrschte Haltung zeigen.

Er holte sie des Abends vom Geschäft ab, dann gingen sie zu ihm und aßen etwas. Danach nahmen sie sich bei der Hand und wanderten durch die Straßen oder in einen Park, bis sie müde wurden. So lebten sie dahin, jung und glücklich. Nur die Stunden, in denen er sich elend fühlte, warfen graue Schatten in ihr Dasein. Er suchte zwar diese Zustände und Stimmungen zu verbergen, aber es gelang ihm nicht.

Katharina musste ihm in den Beichtstuhl folgen, und hier forschte er genau nach ihren Ideen und Stimmungen, befahl ihr täglich zum Abendmahl zu gehen und fleißig die Kirche zu besuchen; auch weissagte er ihr baldige Visionen und ermahnte sie, ihm über diese wie überhaupt über ihre psychischen und physischen Zustände den gewissenhaftesten Bericht abzustatten.