United States or American Samoa ? Vote for the TOP Country of the Week !


Hatte man denn die paar Buchstaben H. Clauren angegriffen? War es nicht vielmehr seine heillose Manier, seine sittenlosen Geschichten, sein ganzes unreines Wesen, was man anfocht? Konnten Schöppen und Beisitzer eines bürgerlichen Gerichts ihn rein machen von den literarischen Sünden, die er begangen?

Dieser hohe Ruf ist nicht ganz unverdient. Penn war ohne Zweifel ein Mann von großen Tugenden. Er hatte ein starkes Gefühl für religiöse Pflicht und einen heißen Trieb, das Glück der Menschen zu fördern. Über einige Punkte von hoher Bedeutung besaß er richtigere Ansichten, als zu damaliger Zeit selbst Männer von unbefangenem Geiste sie hegten, und als Besitzer und Gesetzgeber einer Provinz, welche anfänglich fast unbewohnt war und ein weites Feld für moralische Versuche darbot, hatte er das seltene und vorzügliche Glück, seine Theorien ohne Rücksicht auf bereits bestehende Einrichtungen in Ausführung bringen zu können. Er wird stets als der Gründer einer Colonie, der das Übergewicht, welches die Civilisation gewährt, bei seinem Verkehr mit einem wilden Volke, niemals mißbrauchte, sowie als Gesetzgeber, der in einem Zeitalter der Verfolgung religiöse Freiheit zum Grundstein der Staatsverfassung machte, in hohen Ehren bleiben; seine Werke jedoch, wie auch sein Leben beweisen hinreichend, daß er kein Mann von großem Geiste war. Er hatte kein Geschick dazu, die Charactere zu erforschen, und sein Vertrauen zu Leuten, die nicht so tugendhaft waren als er selbst, veranlaßte manchen Irrthum und häufiges Mißgeschick. Sein Enthusiasmus für einen großen Grundsatz ließ ihn oftmals anderen großen Grundsätzen zu nahe treten, gegen die er hatte tiefe Ehrfurcht zeigen sollen, auch hielt seine Rechtlichkeit nicht immer den Versuchungen Stand, denen er in jener glänzenden, feingebildeten, aber völlig sittenlosen Gesellschaft, in der er sich bewegte, ausgesetzt war. Intriguen der Galanterie und des Ehrgeizes erhielten den Hof in beständiger Gährung, der Handel mit Ehren,

Schon im Laufe des fuenften Jahrhunderts ist in diesem Wege wegen sittenlosen Lebenswandels sowohl von Maennern wie von Frauen, wegen Kornwucher, Zauberei und aehnlicher Dinge gleichsam kriminell verfahren worden.

So war es dem Matthias und Knipperdolling, den Aposteln der Unzucht, des Raubes und des Mordes, möglich, eine Zeitlang große Städte zu beherrschen. In einem noch ungebildeten Zeitalter hätten solche falsche Propheten Reiche gründen können, und das Christenthum wäre in einen grausamen und sittenlosen Aberglauben verkehrt worden, schädlicher, nicht nur als das Pabstthum, sondern auch als der Islam.

Natürlich besaßen die gewöhnlichen Leute nicht die Klarheit der religiösen Ansicht wie Pir Kamek, aber dem falschen Griechen, dem schachernden, sittenlosen Armenier, dem rachsüchtigen Araber, dem trägen Türken, dem heuchlerischen Perser und dem raubsüchtigen Kurden gegenüber mußte ich den fälschlicherweise so übel beleumundeten »Teufelsanbeter« achten lernen.

Er war zu einsichtsvoll, um nicht zu erkennen, daß ihm die Fähigkeit mangelte, Charactere durch den Dialog zu zeichnen, und er that sein Möglichstes, um diesen Mangel bald durch überraschende und ergötzliche Wendungen, bald durch edle Deklamation, bald durch wohllautende Verse; bald durch schlüpfrige Zweideutigkeiten, zu verdecken, welche dem Geschmack eines profanen und sittenlosen Publikums nur zu wohl entsprachen.

Er hatte sofort eine Konferenz der Lehrer und Präfekten einberufen. Die Zeitung, so erwies sich bald, war die neueste Nummer des Landboten für den Neckarkreis und enthielt einen wutschnaubenden Artikel über die sittenlosen, oder wie es wörtlich hieß, sardanapalischen Zustände in der Hochlindener Schulgemeinde, dieses Geschwür am Leibe eines christlichen Staates.

Hatte man denn die paar Buchstaben H. Clauren angegriffen? War es nicht vielmehr seine heillose Manier, seine sittenlosen Geschichten, sein ganzes unreines Wesen, was man anfocht? Konnten Schöppen und Beisitzer eines bürgerlichen Gerichts ihn rein machen von den literarischen Sünden, die er begangen?

Eines Nachmittags fand ich die Tee-Gesellschaft in heftigster Debatte begriffen. Irgend ein Artikel aus M. G. Conrads »Gesellschaft« schien der Anlaß gewesen zu sein. Ich erinnerte mich dunkel, von dieser »sittenlosen,« »die Sicherheit von Staat und Kirche untergrabenden« Zeitschrift in unserer konservativen, norddeutschen Presse der einzigen, die ich zu Gesicht bekam zuweilen gelesen zu haben.