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Drusus' Beispiel hatte gezeigt, was dabei herauskam, wenn man konservative Reformen allein im Vertrauen auf die Senatsmajoritaet durchzusetzen unternahm; es war vollkommen erklaerlich, dass sein Freund und Gesinnungsgenosse verwandte Absichten in Opposition gegen diese Mehrheit und in den Formen der Demagogie zu realisieren versuchte.

Wenn er auch durch geschickte Manoever die Catonische Partei ins Unrecht zu setzen gewusst und alle, die einen Vorwand wuenschten, um mit gutem Gewissen entweder neutral zu bleiben, wie die Senatsmajoritaet, oder seine Partei zu ergreifen, wie seine Soldaten und die Transpadaner, von seinem guten Recht hinreichend ueberzeugt hatte, so liess sich doch die Masse der Buergerschaft natuerlich dadurch nicht irren und sah, als der Kommandant von Gallien seine Legionen gegen Rom in Bewegung setzte, allen formalen Rechtseroerterungen zum Trotz, in Cato und Pompeius die Verteidiger der legitimen Republik, in Caesar den demokratischen Usurpator.

Im ganzen waren dies eitle Demonstrationen einer verbissenen Minoritaet: doch war die kleine Partei, von der sie ausgingen, insofern von Bedeutung, als sie teils der im stillen gaerenden republikanischen Opposition Nahrung und Losung gab, teils ab und zu doch die Senatsmajoritaet, die ja im Grunde ganz dieselben Gesinnungen gegen die Machthaber hegte, zu einem gegen diese gerichteten Beschluss fortriss.

Er musste, wenn nicht frueher, jedenfalls wohl jetzt erkennen, dass es ihm nicht erspart bleiben werde, das Schwert gegen seine Mitbuerger zu ziehen; allein nichtsdestoweniger suchte er, da es hoechst wuenschenswert war, die Legionen noch eine Zeitlang in dem kaum beschwichtigten Gallien zu lassen, auch jetzt noch zu zoegern und gab, wohl bekannt mit der extremen Friedensliebe der Senatsmajoritaet, die Hoffnung nicht auf, sie ungeachtet des von Pompeius auf sie ausgeuebten Druckes von der Kriegserklaerung noch zurueckzuhalten.

Wieder stockte Monate lang die Entscheidung; Pompeius und die Catonianer, die bedenkliche Stimmung der Senatsmajoritaet erkennend, wagten es nicht, Curios Antrag zur Abstimmung zu bringen.

Wenn so schon zu Anfang des Jahres 702 die Catonische Partei und Pompeius wenigstens stillschweigend sich verstanden, so durfte das Buendnis als foermlich abgeschlossen gelten, als bei den Konsulwahlen fuer 703 zwar nicht Cato selbst gewaehlt ward, aber doch neben einem unbedeutenden Manne der Senatsmajoritaet einer der entschiedensten Anhaenger Catos, Marcus Claudius Marcellus.

Teils ward dadurch Zeit gewonnen, um inzwischen im Keltenland zum Ziele zu kommen, teils blieb den Gegnern die gehaessige Initiative des Bruches und also des Buergerkriegs, was sowohl der Senatsmajoritaet und der Partei der materiellen Interessen, also auch namentlich den eigenen Soldaten gegenueber fuer Caesar vom groessten Belang war. Hiernach handelte er.

War auch Strabos politische Stellung zweideutig, so stand Sulla, obwohl er der offenbaren Gewalt fuer den Augenblick gewichen war, nicht bloss mit der Senatsmajoritaet in vollem Einvernehmen, sondern war auch, unmittelbar nachdem er die Festlichkeiten abgesagt hatte, abgegangen nach Kampanien zu seiner Armee.

Hier liegt es deutlich zu Tage, nicht bloss dass jener Mann die Verhaeltnisse recht genau kannte, der auf die Aufforderung, einen Angriff auf Crassus zu machen, zur Antwort gab, er habe keine Lust, den Stier der Herde zu reizen, sondern auch dass die Senatsmajoritaet, Cicero an der Spitze, unter sich einig geworden war, die Enthuellungen nicht ueber eine bestimmte Grenze vorschreiten zu lassen.

Aber sowohl diese oppositionellen Velleitaeten der Senatsmajoritaet wie der resultatlose Widerstand der Minoritaet zeigen nur um so deutlicher, dass das Regiment, wie einst von der Buergerschaft auf den Senat, so jetzt von diesem auf die Machthaber uebergegangen und der Senat schon nicht viel mehr war als ein monarchischer, aber auch zur Absorbierung der antimonarchischen Elemente benutzter Staatsrat.