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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Beim Bundeskanzler fanden täglich bis in die Nacht währende Sitzungen statt, in denen beraten wurde, wie man am besten der neuen Partei und dem wieder erstarkten Sozialismus entgegenarbeiten könnte. Schwertfeger hatte die richtige Empfindung gehabt.

»Das wollen wir zunächst dahingestellt sein lassensagte der Vorsitzende. »Gesetzt den Fall, sie hätte es ihm mitteilen wollen, so hätte sie ihm schreiben müssen. Da sie in jener Zeit nicht mehr aufstand, geschweige denn ausging, mußte sie den Brief irgend jemandem zur Besorgung geben. Durch Sie hat sie es also nicht getan?« »Neinsagte Fräulein Schwertfeger.

Schwertfeger gab einen Ueberblick über die trostlose finanzielle Lage des Landes und fuhr dann fort: »Ich muß es rund heraussagen: Große und schwere Opfer stehen der christlichen Bevölkerung Oesterreichs bevor.

Der Staatsanwalt hatte sich beim Verlassen des Saales an =Dr.= Zeunemann gehängt und begleitete ihn unter vorwurfsvollen Reden in sein Zimmer. Es sei klar, sonnenklar, sagte er, daß dies Muster er meinte Fräulein Schwertfeger den Brief besorgt habe. Das Muster habe keine Übung im Lügen. Er wolle gerecht sein, aber gelogen habe sie. Da müsse eingeschritten werden!

»Nein, ich habe gelogensagte Fräulein Schwertfeger mit trotziger Tapferkeit, während ihre großen, grauen Augen sich verdunkelten. »Es war das erstemal in meinem Leben, und ich mußte es tun, weil ich sonst meiner verstorbenen Freundin das Wort gebrochen hätte. Dazu konnte ich mich nicht entschließen, gerade weil sie tot ist

»Wie kam es dennsagte =Dr.= Zeunemann, »daß sie doch zuletzt an das Testament dachte?« »Nun, das ist klarsagte Fräulein Schwertfeger, »weil es damals wirklich dem Ende zuging und sie das fühlte. Als ihr vor einem Jahre der schreckliche Anfall kam, nach welchem sie nicht wieder aufgestanden ist, war sie sehr betroffen und wußte, daß sie nicht wieder gesund werden würde.

Allein in Wien sind seit Beginn des Monates Juli vierzigtausend Wohnungen, die bisher Juden inne hatten, frei geworden. Eine direkte Folge davon ist, daß eine wahre Hochflut von Trauungen eingesetzt hat und die Priester zehn und zwanzig Paare gleichzeitig einsegnen müssenSchwertfeger, der Junggeselle geblieben war, nickte befriedigt lächelnd. »Damit wären wir also für heute fertig.

Der Bürgermeister von Wien, nach Schwertfeger der mächtigste Mann im Reiche, Herr Karl Maria Laberl, fiel sozusagen um. Nicht aus eigenem Willen allerdings, sondern weil ihm sein Präsidialist Herr Kallop ein Bein stellte. Von diesem Herrn Kallop wußte man längst im Rathause, daß er eigentlich umgekehrt, das heißt Pollak, heißen müßte, weil dies der Name seines Großvaters war.

Außerdem kann man wohl selbst einem Menschen das Unrecht verzeihen, das er einem getan hat; die Freunde aber werden am wenigsten dazu geneigt sein.« »Danach sind Sie der Meinungsagte der Vorsitzende, »daß der Angeklagte an dem ehelichen Zerwürfnis schuld war?« »Er quälte sie durch sein launisches, maßloses Wesensagte Fräulein Schwertfeger mit Zurückhaltung.

Tonfall drohend, das »uns« bedeutungsvoll unterstrichen. Und schon befand sich Holborn in der christlichen Ecke, wo Wiesel kurz und sachlich erklärte: »Was geschehen soll, werden Sie sofort aus dem Munde unseres Bundeskanzlers Dr. Karl Schwertfeger erfahren, der das Gesetz zur Ausweisung aller Nichtarier aus Oesterreich eingehend begründen wird.

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