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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Es trabte also der schwarzverhangene Wagen durch die stille Mitternacht, als wäre das Dorf durch Zauberei gebannt oder versteinert, und nichts war hörbar als das Trotten der Pferde, das Rollen der Räder und das leise Schwatzen von Frau Rosette und Herrn Ive, die im leichten Gefährt dem Sarge folgten.
»Ich brauche so notwendig noch frische Blumen zu meiner Maske,« fuhr die Gärtnerin von neuem fort, »wo er auch stecken mag!« Die Kammerjungfer suchte und kicherte dabei immerfort heimlich in sich selbst hinein. »Sagtest du was, Rosette?« fragte die Gärtnerin spitzig. »Ich sage, was ich immer gesagt habe,« erwiderte die Kammerjungfer und machte ein ganz ernsthaftes treuherziges Gesicht, »der ganze Einnehmer ist und bleibt ein Lümmel, er liegt gewiß irgendwo hinter einem Strauche und schläft.«
Während die Familie sorgenvoll und ratschlagend um sein Bett herumsaß, sagte er: »Das beste wäre, da ich doch einmal krank bin, wenn ich stürbe, dann könntet ihr unangefochten hier leben und glücklich sein.« Seine Frau Rosette und die beiden Kinder, Anitza und Emanuel, verwiesen ihm so zu reden, da sie ohne ihn auch im Paradiese nicht glücklich sein könnten, und Herr Ive, der Verwalter, der Anitzas Verlobter war, sagte, daß es auch deshalb unrichtig sei, weil die Bewohner von Jeddam die abtrünnige Frau, die einen Juden geheiratet hatte, und dessen Kinder ebensowenig unter sich leiden möchten wie ihn selber.
Ein Herr mit bebänderter Rosette eilte herbei, ergriff ein Paar junger Leute bei den Schultern und veranlaßte sie, ihren Platz unter dem Kronleuchter zu räumen, damit seine Großherzogliche Hoheit mit Fräulein Unschlitt antreten könne. Die Musik hatte gezögert, nun setzte sie ein, das Schreiten und Komplimentieren begann, und Klaus Heinrich drehte sich mit den andern.
Damit aber beide Balken zusammenhalten, müssen sie verbunden sein durch einen besonderen Bolzen: das ist die Gewinnquote, die in guten Zeiten einen Teil des Arbeitseinkommens von den Schwankungen des Geschäftsganges abhängig macht. An diesem Bolzen sitzt nun auch, nach außen allein sichtbar, eine hübsche Rosette: das Erfreuliche, was der Gewinnanteil für die Beteiligten hat.
Der Prinz trug einen schwarzen Civilmorgenanzug, einen hohen Cylinderhut in der Hand, die große Rosette der Ehrenlegion im Knopfloch.
»So denke ich,« sagte Frau Rosette, sich stolz umsehend, »daß ich diese Ehre verdiene. Ich wünsche aber, was niemand einem christlichen Eheweibe verargen wird, dereinst an meines Gatten Seite zu ruhen.«
Frau Rosette erbleichte und sagte: »Du mußt wohl ein Hund sein, daß du einen edeln Toten beschimpfst.« Dann legte sie eine Hand auf Herrn Ives Arm und sagte, indem sie ihn mit sich zog: »Komm, wir werden uns selber helfen.«
Unterdessen stopften Frau Rosette und Anitza mit Herrn Ives Hilfe einen netten Balg aus, befestigten eine passende Larve mit einem Bart aus Roßhaar vor dem Strohkopfe und legten diese Figur, in ein reinliches Sterbehemd gekleidet, auf Herrn Samuels Bett. Die Larve bedeckten sie mit einem Schnupftuch, doch die wachsenen Hände, die sie der Echtheit und
Die Anzüglichkeit der Frau Rosette hatte auch die übrigen Gemeinderäte in Zorn versetzt, von denen einer sagte: »Die Frau eines Juden hat keinerlei Recht mehr in Jeddam.« »Ja, ich hätte meine Mitgift einem von euch hungrigen Bären bringen sollen!« höhnte sie. »Besser ein Bär als ein Schwein!« rief ein andrer; denn so pflegte man die Juden in Jeddam zu nennen.
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