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Viele der wichtigsten Begebenheiten, die sich seit der Reformation in unserm Vaterlande zugetragen haben, sind den Eigenthümlichkeiten dieser großen Institution und den heftigen Leidenschaften zuzuschreiben, die sie in den Gemüthern von Freunden und Feinden erweckt.

Mit keiner Epoche hat das Aufblühen der Poesie in Deutschland eine tiefere Aehnlichkeit als mit dem Humanismus Italiens im fünfzehnten Jahrhundert, der ganz so auf allmählicher Ueberwindung der Asketik des Mittelalters ruht, wie der deutsche auf Ueberwindung der lutherischen Theologie. Gerade gegen jenen Schönheitskultus in Italien aber war die Reformation gerichtet.

Aus diesem Abgrunde ist die deutsche Reformation hervorgewachsen: in deren Choral die Zukunftsweise der deutschen Musik zuerst erklang. So tief, muthig und seelenvoll, so überschwänglich gut und zart tönte dieser Choral Luther's, als der erste dionysische Lockruf, der aus dichtverwachsenem Gebüsch, im Nahen des Frühlings, hervordringt.

Die europäische Gesellschaft ist zu ihrer heutigen Höhestufe emporgehoben erstens durch die Gleichstellung der Frauen bei den Germanen, zweitens die rein moralische Macht des Christenthums, drittens die Reinigung des Christenthums und die Anerkennung der individuellen Geistesfreiheit durch die Reformation und die Reinigung der sozialen Verhältnisse durch die Revolution des vorigen Jahrhunderts.

Später gestaltete sich freilich alles weit lustiger in der christlichen Kirche, so lustig, dass es ein Skandal und Gräuel und die Reformation dadurch erzeugt wurde; aber Luther machte die Leute wieder mit der Bibel bekannt, die ihnen von der römischen Kirche entzogen war, und das Lesen derselben brachte ähnliche Wirkungen hervor wie das Lesen der Evangelien unter den Christen der ersten Jahrhunderte.

In alten Zeiten setzte man sich in Rom über die öffentliche Meinung hinweg; allein die Reformation hatte gelehrt, dass man dies nicht ungestraft tun dürfe und dass es selbst den Vizegöttern nicht mehr gestattet war, wie die Schweine zu leben.

So kam es, daß die Bursen allgemach einen geradezu verderblichen Einfluß auf das studentische Leben ausübten, und man beispielsweise das Collegium illustre in Tübingen eine Wohnung des Lasters und Müßiggangs nannte. Im 16. Jahrhundert verschwanden unter dem Einflusse der Reformation und des aufblühenden Humanismus die Bursen, die sich offenbar überlebt hatten.

Hier weicht die Mutter Gottes, wahrscheinlich unter dem Einflusse der Reformation, auffallend zurück, und das Ganze ist eine handwerksmäßige Arbeit, die sich blind an den Endreimen fortgreift. Das gegenwärtige Buch der Ammergauer ist, wie gesagt, rationalistisch gefärbt und ohne volkstümliche Ader.

Alexander VI. selbst hatte fürchterlich zu leiden, und der Kardinalbischof von Segovia, der die Aufsicht über die Hurenhäuser zu Rom hatte, widmete ihnen so große Sorgsamkeit, dass er darüber sein Leben einbüßte. Zur Zeit der Reformation kamen unzählige Nichtswürdigkeiten der Pfaffen an das Licht.

Es war vor der Reformation in Schottland unter dem NamenHändeschüttelnüblich. Die Männer und Mädchen trafen sich bei den jährlichen Jahrmärkten und erklärten einander durch die Zeremonie desHändedruckszu Gatten auf ein Jahr. Am Jahrestag dieser Zeremonie wurden sie wenn alles gut gegangen war durch einen Priester gesetzlich getraut.