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Solchen Leuten kann man hundertmal die Schönheit der Melodien zeigen; sie verstehen die Melodien ganz richtig, sie wissen jedes Nebenmotiv aus dem Thema abzuleiten. Sie finden die Erfindung »geistreich«. Das ist ihr höchstes Lob. Aber innig, seelenvoll? Kann ein Komponist Seele haben, ernste, ringende Seelenregungen, dem so ein Einfall kommt wie ein Xylophon, ein Hammer?

Aus diesem Abgrunde ist die deutsche Reformation hervorgewachsen: in deren Choral die Zukunftsweise der deutschen Musik zuerst erklang. So tief, muthig und seelenvoll, so überschwänglich gut und zart tönte dieser Choral Luther's, als der erste dionysische Lockruf, der aus dichtverwachsenem Gebüsch, im Nahen des Frühlings, hervordringt.

Ihr Blick, da er so seelenvoll geworden war, zog ihn mehr an, als es je ihr sinnlich erglühender getan hatte, und ihre demütige Trauer, die ihn hätte abwehren sollen, reizte mit seinem Mitleid und seiner Bewunderung zugleich seine aufrichtigsten Liebesempfindungen. Wieviel reicher und erhabener erschien sie ihm, seit sie seiner nicht mehr bedurfte!

Er hat Seele, dieser junge Mann, man muß ihm deshalb auch seelenvoll und seelenbewußt entgegentreten, um etwas bei ihm zu erreichen. Man nimmt Rücksicht, und tut doch so, als ob man keine nähme, wie man ja auch wirklich keine zu nehmen nötig hätte.

Euseb bleibt plötzlich flehen und unwillkürlich verhält der Abt den Gaul, zugleich besorgt um sich blickend. „Was ist's, droht uns Gefahr?“ Euseb legt seine Rechte an den Sattel, schaut zum Abt empor, treuherzig, seelenvoll und spricht mit bewegter Stimme: „Herr! Haltet zu Württemberg!“

Sie aber mühte sich verzweifelt um einen Gedanken, der allen Dreck wegwischen könnte, aber sie fand ihn nicht und ging fort, ohne mit dem Mann zu sprechen. Dem Kerl wurde bedeutet, er solle noch warten und nächstens wiederkommen. Er ging, seelenvoll, mit schmerzlichem Augenaufschlage grüßte er die Bekannten, die er traf, und wartete. Er hatte es sich eigentlich anders gedacht.

Zunächst aber ist die Idee auch wieder erst nur unmittelbar oder nur in ihrem Begriffe; die objektive Realität ist dem Begriffe zwar angemessen, aber noch nicht zum Begriffe befreit, und er existirt nicht für sich als der Begriff. Der Begriff ist so zwar Seele, aber die Seele ist in der Weise eines Unmittelbaren, d. h. ihre Bestimmtheit ist nicht als sie selbst, sie hat sich nicht als Seele erfaßt, nicht in ihr selbst ihre objektive Realität; der Begriff ist als eine Seele, die noch nicht seelenvoll ist. So ist die Idee erstlich das Leben; der Begriff, der unterschieden von seiner Objektivität einfach in sich seine Objektivität durchdringt, und als Selbstzweck an ihr sein Mittel hat und sie als sein Mittel setzt, aber in diesem Mittel immanent und darin der realisirte mit sich identische Zweck ist. Diese Idee hat um ihrer Unmittelbarkeit willen die Einzelnheit zur Form ihrer Existenz. Aber die Reflexion ihres absoluten Processes in sich selbst ist das Aufheben dieser unmittelbaren Einzelnheit; dadurch macht der Begriff, der in ihr als Allgemeinheit das Innere ist, die

Abendröthe der Kunst. Wie man sich im Alter der Jugend erinnert und Gedächtnissfeste feiert, so steht bald die Menschheit zur Kunst im Verhältniss einer rührenden Erinnerung an die Freuden der Jugend. Vielleicht dass niemals früher die Kunst so tief und seelenvoll erfasst wurde, wie jetzt, wo die Magie des Todes dieselbe zu umspielen scheint.

Sie schien wie ein Wellengesprudel zu tanzen, daß sich an einem niedern Ufer zerschlägt und verspritzt, bald floß sie wie eine breite, sonnige, machtvolle Welle dahin, wie eine Welle mitten im See, bald war es wieder wie ein Geriesel von Flocken und Steinchen, immer war es anders, und immer so seelenvoll. Die Empfindungen aller Zuschauer tanzten mit Lust und mit Schmerzen mit.

Dadurch, dass wir seit Jahrtausenden mit moralischen, ästhetischen, religiösen Ansprüchen, mit blinder Neigung, Leidenschaft oder Furcht in die Welt geblickt und uns in den Unarten des unlogischen Denkens recht ausgeschwelgt haben, ist diese Welt allmählich so wundersam bunt, schrecklich, bedeutungstief, seelenvoll geworden, sie hat Farbe bekommen, aber wir sind die Coloristen gewesen: der menschliche Intellect hat die Erscheinung erscheinen lassen und seine irrthümlichen Grundauffassungen in die Dinge hineingetragen.