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Aber gleich vielen anderen braven Männern jener Zeit betrachtete er die Sache der römischen Kirche als eine Ausnahme von allen gewöhnlichen Regeln. Burnet genoß schon seit mehreren Jahren eines europäischen Rufes. Seine Geschichte der Reformation war von allen Protestanten mit lautem Beifall aufgenommen und von den römischen Katholiken als ein gewaltiger Schlag gefühlt worden.

Diese lehrt, dass in denjenigen Ländern, in welchen durch die Reformation ein Teil des religiösen Glaubenswustes weggeräumt und der durch die Wissenschaft verbreiteten Aufklärung mehr Spielraum gewährt wurde, weit weniger Verbrechen begangen werden, als in den katholischen.

Das hat sich indessen seit der Reformation und den aus derselben sich entwickelnden Revolutionen geändert.

Es galt aber nicht nur, den Tempel des gesprochenen Wortes also auszuschmücken, sondern auch der wirkliche gemauerte Tempel mußte der neuen Zeit entsprechend wieder hergestellt werden. Die Kirche zu Schwanau war noch ein paar Jahrhunderte vor der Reformation erbaut worden und jetzt in dem schmucklosen Zustande, wie der Bildersturm und die strenggeistige Gesinnung sie gelassen.

In den echt katholischen Ländern genierte man sich indessen weniger, und der Kardinal Bellarmin zum Beispiel führte ein Leben, als hätte nie eine Reformation stattgefunden. Man erzählt von ihm, dass er 1624 Geliebte gehabt und nebenbei zur Sodomiterei noch vier schöne Ziegen gehalten habe! Mehr kann man von einem Kardinal billigerweise nicht verlangen.

Der Grundcharakter des germanischen Staatslebens ist die Repräsentation. Bei unsern Vorfahren wurde keine Gewalt anerkannt, die nicht ein förmlicher Vertrag als Recht festgestellt hatte. Was der eine dem andern zu leisten schuldete, war die Folge einer gegenseitigen Übereinkunft. Die Zeit der Reformation machte diesem Verhältnisse ein Ende.

So mußte man den Besuch ablehnen, aber versichern, daß alles angewendet werde, um die Genesung der Kurfürstin zu beschleunigen . Die andere Tochter der Kurfürstin, Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Calenberg, welche einst ihre Mutter wegen des evangelischen Abendmahls an den Vater und eine ungünstige Aeußerung Luthers über Herzog Georg an diesen verraten hatte, kam öfter zum Besuch ihrer kranken Mutter in Luthers Haus; und dieser Umgang brachte sie dazu, daß sie selbst evangelisch wurde und nach dem Tode ihres Gemahls als Regentin des Landes in Braunschweig die Reformation einführte.

Dahlmann teilt also die vulgäre Meinung protestantischer Theologen, Frankreich sei deshalb in die Revolution gefallen, weil der Protestantismus dort nicht hatte durchgesetzt werden können, womit die ebenso verbreitete katholische Ansicht, die Revolution sei nur die natürliche Konsequenz des in der Reformation enthaltenen Aufruhrprinzipes, in direktem Widerspruch steht.