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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Plötzlich sagte Mangesche Rao zu mir, daß ich stillstehen und keinen Fuß rühren solle, aber ich kam nicht zur Befolgung seines Ratschlags, weil das gewaltige Tier lautlos umsank und am Boden in furchtbaren Verrenkungen und unter keuchendem Schnauben verendete.
Einmal waren wir weit über die Stadt hinaus am Meer dahingeschritten, unter der geraden Palmenallee, und ich sah die nackten Hindus, braun im Sonnenlicht glänzend, im flachen Wasser fischen, unser Gespräch war bald, wie schon so oft, von weltlichen Dingen der Politik auf religiöse Fragen gekommen, und vielleicht in der Hoffnung, einmal klar und bestimmt den Sinn des Hinduismus zu erfassen, fragte ich Mangesche Rao: »Was ist das Brahman?
Hatte diese selbe Stimme Panjas nicht eben noch geschrien: Die Brahminen haben Mangesche Rao vergiftet? Es war noch nicht ganz hell im Haus des Toten. Der festgetretene Lehmboden vor der Veranda glänzte feucht, am Zaun waren weiße Ziegen angebunden, und die Palmenwedel sirrten im Morgenwind.
»Mein Herr bittet dich, ihn morgen um diese Stunde zu erwarten, er dankt dem fremden Sahib für seine Bitte.« »Du dienst dem Brahminen Mangesche Rao?« »Mein Herr ist Bahadur Mangesche Rao.« Der stille Sklave erhielt eine Silberrupie, mein Herz schlug vor freudiger Überraschung.
»Die Pest und die Blattern haben ihren Einzug gehalten«, sagte Mangesche Rao. Er sprach auf dem Rückweg kein Wort mehr. Vielleicht war ihm, wie auch mir, bedrohlich durch den Sinn gezogen, wie vielerlei Feinde sein Land belagerten und zersetzten, Feinde, gegen die kein Kampf von Nutzen war. Es waren jene Opfer des Lebendigen, die sich mit dem Alter und der Müdigkeit eines Volkes einstellen, der Verfall der Sitte, das Laster, das Elend und die schleichenden Seuchen.
Mangesche Rao schüttelte den Kopf. »Er ist ein Kind«, sagte er. »Gesinnung und Aufrichtigkeit ohne Schlauheit sind wie Verräter für jeden bei uns, welcher die Mittel seiner Feinde kennt. Sie müssen aus einem Lande stammen, in welchem der Freimut und die Kraft neben der Kühnheit als hoher Ruhm gelten, sie mögen zur Ehre eines freien Volkes gehören, dies Volk hat seine Freiheit fast vergessen.«
»Ich spreche nicht so, weil ich dich verlassen will«, antwortete Panja einfach. Ich hatte ihn lange nicht mehr so ernst gesehen, und nachdenklich erwog ich meine Lage. Mangesche Rao kam in den letzten Wochen seltener.
Mangesche Rao antwortete mir: »Ich vermag es so weit, als der Sinn aller irdischen Religionen, oder besser, die Religiosität aller Irdischen, aus einer gleichen Quelle des Anspruchs und der Hoffnung fließt, nicht aber so weit, als es die Lehre unserer Kirchen betrifft. Die Gedanken Christi sind größer als unsere Gedanken und führen weiter. Es ist viel über die Unterschiede und über die
»Mach' Licht!« rief ich, da ich Panjas Gegenwart vermutete. »Weshalb kommst du?« »Es soll kein Licht gemacht werden, Sahib, steh auf, ein Fremder ist da, der dich sprechen will, er sagt, der Brahmine Mangesche Rao schicke ihn.« Es war Mangesche Rao selbst.
Mangesche Rao schien meine Gedanken zu ahnen, denn nach einer Weile des Schweigens meinte er in leichterem, fast geschäftigem Tone: »Es ist niederdrückend, erkennen zu müssen, daß alles, was wir unter großen Opfern zur Wohlfahrt des geknechteten Volks errungen haben, immer wieder zum Anlaß seines Mißtrauens wird.
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