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Heutzutage hat sich das wohl geändert, immerhin wird auch heute noch »der Gebildete«, wenn er sich einigermaßen respektiert, Raffael als den größten Maler, der je gewesen, ansprechen: was wohl daher kommt, daß das Kunsturteil von den Kunstgelehrten gemacht wird, die als Gelehrte mehr mit dem Verstande als mit den Augen urteilen.

Ich hatte das römische Fronleichnamfest und dabei besonders die nach Raffael gewirkten Teppiche so fest in den Sinn gefaßt, daß ich mich alle diese herrlichen Naturerscheinungen, ob sie schon in der Welt ihresgleichen nicht haben können, keineswegs irren ließ, sondern die Anstalten zur Reise hartnäckig fortsetzte.

Lucas, dem die Mutter Gottes erscheint, damit er sie in ihrer vollen göttlichen Hoheit und Anmut wahr und natürlich darstellen möge, gewährte den heitersten Anblick. Raffael selbst, noch jung, steht in einiger Entfernung und sieht dem Evangelisten bei der Arbeit zu. Anmutiger kann man wohl nicht einen Beruf, zu dem man sich entschieden hingezogen fühlt, ausdrücken und bekennen.

Nie würde ein Maler, auch wenn er Lessings Geist hätte, das geistreiche und gerade deshalb so gefährliche Paradoxon vom Raffael ohne Hände erfunden haben.

Unser guter Volkmann, sonst so aufmerksam und als Führer nützlich genug, scheint sich durchaus an jene fremden Urteiler gehalten zu haben, deswegen denn seine eigenen Schätzungen gar wunderlich hervortreten. Kann man sich z. B. unglücklicher ausdrücken, als er sich in der Kirche Maria della Pace vernehmen läßt? "über der ersten Kapelle hat Raffael einige Sibyllen gemalt, die sehr gelitten haben.

Ehe man den beklagte, der es verlor, rechnete man die Summe von Glück aus, die er genossen, und in dieser Rechnung nahmen die Frauen einen weit größeren Raum ein als heutzutage." Und: "Diese Sitten haben einen Raffael und Michel Angelo hervorgebracht, die man heute höchst lächerlich durch Kunstakademien hervorbringen will.

Denn aus jenem erkenne ich, mehr als aus diesem, daß ich wirklich ein großer Maler bin, daß es aber meine Hand nur nicht immer ist. Oder meinen Sie, Prinz, daß Raffael nicht das größte malerische Genie gewesen wäre, wenn er unglücklicherweise ohne Hände wäre geboren worden? Meinen Sie, Prinz? Was sagen Sie, Conti? Was wollen Sie wissen? Conti. O nichts, nichts! Plauderei!

Der bekannte Gehirnanatom Edinger berichtet den merkwürdigen Fall, daß ein Schreiner nach einer Verletzung der Gehirnrinde wieder völlig genesen war, nur die Funktion des Hobelns war ihm durch seine Erkrankung abhanden gekommen: Hand und Herz gehören nun mal in der Malerei zusammen und die Vorstellung vom Raffael ohne Hände ist nicht nur wider die Natur, sondern wider die Kunst.

Nun gedenke ich aber ein paar lichter Punkte, an denen ich wahrhafte Beruhigung gefühlt. Zuerst also die Cäcilia von Raffael! Es ist, was ich zum voraus wußte, nun aber mit Augen sah: er hat eben immer gemacht, was andere zu machen wünschten, und ich möchte jetzt nichts darüber sagen, als daß es von ihm ist.

Die Gleichgesinnten bestärkten sich auch diesmal in ihrer überzeugung; "Raffael", sagten sie zueinander, "zeichnete sich eben durch die Richtigkeit des Denkens aus, und der gottbegabte Mann, den man eben hieran durchaus erkennt, soll in der Blüte seines Lebens falsch gedacht, falsch gehandelt haben?