Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 14. Juni 2025
Auf dem Quarterdeck desselben standen zwei Männer, beide in die gewöhnliche Seemannstracht, in blaue Jacken und weiße Hosen gekleidet, einen breiträndigen Strohhut mit langem schwarzen Band gerad auf den Kopf gesetzt. Der eine von ihnen, der ältere, war der Capitain der Kitty Clover, der so wenig den Schotten in seinem ganzen Wesen und Aussehn verleugnen konnte, wie der Andere den Iren.
Auf dem Quarterdeck ging aber der junge Henkel, seine graue Reisemütze fest in die Stirn gezogen, den Rock bis oben hin zugeknöpft, und die rechte Hand vorn in der Brust, die linke auf dem Rücken liegend, allein und mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt auf und ab, und Steinert, der auf ihn gewartet zu haben schien, erstieg mit raschen Schritten den ihm verbotenen Platz.
»Nu Gott sei Dank« sagte der Capitain, als der Zwischendeckspassagier das Quarterdeck verlassen hatte, zu Henkel tretend, »der hatte aber ein Maulwerk am Kopf; das ging ja wie geschmiert. Ich glaube der könnte Einen in einem halben Tage todt reden.«
Der zweite Harpunier hatte indessen mit dem Fernrohr auf dem Quarterdeck gestanden, und unverwandt nach der niedrig auslaufenden Landspitze geschaut, hinter der das Boot vorher verschwunden war.
Seine weitere Rede wurde durch das Heraufstürmen der Matrosen auf das Quarterdeck unterbrochen, die, so ehrerbietig sie sonst dasselbe betraten, jetzt ohne weiteres Ceremoniell und in größter Eile anfingen die aufgerollten Falle von den Nägeln herunter auf Deck zu werfen, wobei sie den überrascht aufspringenden Passagieren sehr ungenirt die Sessel aus dem Weg rückten.
Diese brauchten aber Alles, was sie nur von verfügbaren Personen in ihrem Bereich fanden, zu ihrer Unterhaltung, und da sich Capitain Siebelt, so gefällig er ihnen in jeder anderen Beziehung war, auf das Hartnäckigste weigerte, einigen der gebildeten Zwischendeckspassagieren den Zutritt zu dem Quarterdeck zu gestatten, die langen Stunden an Bord zu verkürzen, so wurde Doktor Hückler aus Mangel an besserer Beschäftigung, bald das Stichblatt aller unschuldigen und fröhlichen Scherze der kleinen munteren Gesellschaft.
Henkel selber war meist ernst, zu ernst nach Clara's Sinn, und konnte Stundenlang mit verschränkten Armen und in tiefen Gedanken das Quarterdeck begehn, wenn ihn die junge Frau nicht manchmal gewaltsam aus seinen Träumen riß, und ihn so lange quälte und neckte, bis er sich lächelnd ihrem Willen fügte.
»Er sah nicht aus wie ein Zwischendeckspassagier, und stand auch auf dem Quarterdeck bei den Damen« sagte Bloomfield. »Soldegg Soldegg? kenne ich nicht vom Land ist aber auch Niemand herüber gekommen, den Steuerbeamten ausgenommen.« »Dort drüben steht er, etwas rechts vom Besahnmast den meine ich, der jetzt gerade den Hut aufsetzt.«
»Schon gut, schon gut« lächelte die alte Dame, die Hand ergreifend und streichelnd »Henkel?« sagte Bloomfield, dem die eben gesehene Persönlichkeit selbst in diesem Augenblick nicht aus dem Sinne wollte indem er still vor sich hin mit dem Kopf schüttelte. »Haben Sie die auffallend schöne junge Frau nicht bemerkt, die mit auf dem Quarterdeck stand?« frug Frau von Kaulitz.
»Sie haben mich zu doppeltem Danke verpflichtet« sagte Steinert, »nun erlauben Sie aber daß ich mich entferne« setzte er dann mit etwas leiserer Stimme und einem Seitenblick auf den, immer noch unfern davon stehenden Capitain hinzu, »denn der alte Seearistokrat dort wird schon ungeduldig über mein langes Hierobensein #eh bien#, wir kommen bald an einen Ort, wo das ganze Land ein einziges Quarterdeck ist, und der Unterschied der Stände fällt, bis dahin, mein bester Herr Henkel, habe ich die Ehre mich Ihnen gehorsamst zu empfehlen und zeichne mich indessen als Ihr ergebenster Adalbert Steinert.«
Wort des Tages
Andere suchen