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Weil die Philosophen vielfach unter dem Herkommen religiöser Gewohnheiten, oder mindestens unter der altvererbten Macht jenes "metaphysischen Bedürfnisses" philosophirten, so gelangten sie zu Lehrmeinungen, welche in der That den jüdischen oder christlichen oder indischen Religionsmeinungen sehr ähnlich sahen, ähnlich nämlich, wie Kinder den Müttern zu sehen pflegen, nur dass in diesem Falle die Väter sich nicht über jene Mutterschaft klar waren, wie diess wohl vorkommt, sondern in der Unschuld ihrer Verwunderung von einer Familien-Aehnlichkeit aller Religion und Wissenschaft fabelten.

[Sinken von Rochester's Einfluß.] Der Schatzmeister überzeugte sich bald, daß er durch Anwendung schimpflicher Mittel zur Erreichung eines lobenswerthen Zweckes nicht nur ein Verbrechen, sondern auch einen Fehler begangen hatte. Die Königin war jetzt seine Feindin. Sie stellte sich zwar als höre sie die Hyde, die ihr Benehmen so gut als möglich zu entschuldigen suchten, freundlich an und behauptete sogar, daß sie zu Gunsten derselben ihren Einfluß verwende; aber sie hätte mehr als ein Weib oder weniger sein müssen, um wirklich die Verschwörung verzeihen zu können, welche die Familie der ersten Gemahlin ihres Gatten gegen ihre Ehre und ihr häusliches Glück angestiftet hatte. Die Jesuiten stellten dem Könige auf das Eindringlichste vor, welcher Gefahr er mit genauer Noth entgangen war. Sie sagten, sein Ruf, sein Frieden, sein Seelenheil sei durch die Ränke seines Premierministers gefährdet worden. Der Nuntius, welcher gern dem Einflusse der heftigen Partei entgegengearbeitet und sich den gemäßigten Mitgliedern des Kabinets angeschlossen hätte, konnte sich ehrenhafter und schicklicher Weise bei dieser Gelegenheit nicht von Pater Petre trennen. Jakob selbst konnte, als das Meer zwischen ihm und den Reizen lag, die ihn so unwiderstehlich bezaubert hatten, nur mit Unwillen und Verachtung auf Diejenigen blicken, die ihn vermittelst seiner Laster hatten leiten wollen. Das Geschehene mußte nothwendig die Wirkung haben, seine eigne Kirche in seiner Achtung zu erhöhen, die englische Kirche dagegen zu erniedrigen. Die Jesuiten, die man als die unsichersten aller geistlichen Führer darzustellen gewohnt war, als Sophisten, welche das ganze System der evangelischen Moral hinweg philosophirten, als Speichellecker, die ihren Einfluß hauptsächlich der Nachsicht verdankten, mit der sie die Sünden der Großen behandelten, hatten ihn durch so scharfen und kühnen Tadel, wie ihn David von Nathan, und Herodes von dem Täufer hören mußte, von einem schuldvollen Leben zurückgebracht. Dagegen hatten eifrige Protestanten, deren Lieblingsthema die Lockerheit der papistischen Casuisten und die Verwerflichkeit des Grundsatzes war, Böses zu thun, damit Gutes daraus hervorgehe, es versucht, auf einem Wege, den alle Christen für höchst strafbar hielten, Vortheile für ihre Kirche zu erlangen. Der Sieg der Cabale und der bösen Rathgeber war daher vollkommen. Der König wurde kalt gegen Rochester; die Höflinge und die fremden Gesandten bemerkten bald, daß der Lordschatzmeister nur noch dem Namen nach Premierminister war. Er bot nach wie vor noch täglich seinen Rath an, und erfuhr die Kränkung, ihn täglich zurückgewiesen zu sehen. Dennoch konnte er sich nicht entschließen, den äußeren Schein von Macht und die Einkünfte, welche er unmittelbar und mittelbar aus seinem hohen Amte zog, aufzugeben. Er bemühte sich daher nach Kräften, seinen Verdruß vor den Blicken des Publikums zu verbergen. Aber seine heftigen Leidenschaften und seine Unmäßigkeit machten ihn für die Rolle eines Heuchlers untauglich. Sein finstres Gesicht, wenn er aus dem Geheimrathszimmer kam, verrieth deutlich seine Unzufriedenheit mit dem, was in der Sitzung vorgegangen war, und wenn die Flasche einigemale die Runde gemacht hatte, entschlüpften ihm Worte, aus denen man seinen