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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Glaubst du, der gebeugte Nacken eines Menschen sei unterhaltsamer, als sein erhobenes Gesicht?« »Das ist der Kummer,« sagte Panja, »du hältst nichts auf deine Würde. Du könntest wie ein Fürst durch den Dschungel ziehen und kommst wie ein Wandermönch, der überall bitten muß. Es ist schwer, solchem Herrn dienen zu müssen. Dies wäre nun wirklich einmal ein König für uns gewesen.
Als ich ins Zimmer zurückging, stand Panja in der geöffneten Tür, die Hände auf dem Rücken, morgenfrisch und ausgeschlafen stand er da, den sauberen Turban auf dem kohlschwarzen Strähnenhaar, und seine Augen wanderten mit unaussprechlichem Ausdruck von der umgestoßenen Weinflasche bald zu den Scherben am Boden, bald über meine arme Gestalt hin, die in der Tat der Frische und Schwungkraft entbehrte.
»Die Kobra«, sagte Panja kurz und sah mich an. »Die Mutter hofft, du könntest ihrem Kind helfen.« Mein Herz blutete unter den Blicken der alten Frau, die in ihrem Schmerz und ihrer bedürftigen Häßlichkeit unsagbar rührend und bejammernswert vor mir stand. Ihre welke Brust hing leblos nieder, und es zitterte und zuckte in den Furchen ihres eingefallenen Gesichts.
Es war kühl und still, Panja sprach nicht, und ich schritt im Traumbann einer so tiefen Einsamkeit dahin, daß mir zuweilen war, als sähe ich, wie ein fremder Dritter, uns kleine Zwei durch die riesenhaften, graugrünen Wogen der Hügellandschaft dahinschreiten, im Dämmerlicht unter den Bäumen und Sternen.
Panja versuchte mit ihr zu sprechen, und nach langer Mühe gelang es ihm, ihr verständlich zu machen, daß sie uns ihre Befreiung aus ihrer Lage verdankte, und daß es ihr anheimgestellt sei, zu gehen, wohin es ihr beliebte. Sie ließ sich stumm am Boden nieder, wahrscheinlich aus Erschöpfung, und schloß immer wieder für lange ihre Augen, die des Lichts entwöhnt waren.
Er meinte vorsichtig: »Was du in deinem Kopf ausdenkst, Sahib, ist gar nicht übel, aber wenn es herauskommt und man will etwas damit anfangen, so geht es einem ähnlich, als wollte man sich Sonnenlicht für die Nacht aufheben. Das Leben ist doch anders, das ist die Sache.« »Es ist dunkel, Panja. Dadurch unterscheidet sich unser Herz von unseren Händen, in ihm läßt sich Licht aufheben und bewahren.«
Panja beobachtete mich sorgenvoll, und eines Tages meinte er: »Sahib, weshalb verbrennst du dein Papier nicht, bevor du es beschreibst?« Nun, das ärgerte mich. Zu solcher Frage hat ein Diener kein Recht.
Gegen Abend schickte ich Panja zu Mangesche Rao. Er traf ihn nicht in seinem Hause an, aber ich erfuhr wenigstens, daß er auf freiem Fuß belassen worden war, ohne daß ich mich nun für eine Genugtuung oder für eine neue Besorgnis entschließen konnte.
Sicher war, daß Panja diesem Besuch ungern entgegensah, er häufte alles an Schmähungen und Verdächtigungen an, was er aus einem zweitausendjährigen Ruf dieser Kaste nur immer in Erfahrung gebracht hatte. Trotzdem gewahrte ich deutlich eine Scheu, jene alte Achtung, die allen Kasten den Brahminen gegenüber eigentümlich ist, und die kein Haß und keine Furcht verdrängt haben.
Aber was hilft ein goldgesticktes Kleid, wenn man es verkehrt anzieht und zuknöpft? Wer ehrlich ist, zeigt was er ist.« »Panja, es ist zu heiß zum Reden, wir wollen ein wenig ruhen, bis der König kommt.« »Nein, du sollst sprechen!« Als ich schwieg, stampfte er mit dem Fuß. »Glaubst du, ich sei glücklich, wenn ich recht behalte?« fragte er böse.
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