Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 4. Mai 2025
Die Straßenlaternen brannten schon, und auch der nun sichtbar werdende Garten, das Ziel der Wanderung, erstrahlte im Licht seiner vielen Lampen. Der Ottensener Park war ein altes Etablissement.
Mimi prüfte oft in Gedanken, wie sich das ausnähme; es schien ihr nicht übel zu klingen. Inzwischen hatten Lulu Behn und Beuthien aus der Annäherung auf dem Ottensener Tanzboden Veranlassung zu wachsender Vertraulichkeit genommen. Lulus Angst, ihr Abenteuer möchte durch irgend einen Zufall ihrer Familie verraten werden, wurde bald eingeschläfert.
Aber ein Blick in den Vergnügungsanzeiger, der im Hotel auslag, hatte Mimis Tanzleidenschaft angeregt, und in guter Laune beschlossen sie, auf Hermanns Vorschlag, dem nächstgelegenen Tanzlokal, dem Ottensener Park, einen Besuch abzustatten, wo man sich so gut wie fremd fühlen und ohne Furcht gesehen zu werden, der höchste Vorteil einer großen Stadt, unter die Tänzer mischen durfte.
Zwei Tage später war Lulu im Laden der Wittfoth zufällig Zeuge, wie jenes Mädchen, Beuthiens Tänzerin, erzählte, daß sie am Mittwoch mit dem jungen Fuhrmannssohn getanzt hätte. "Das is aber'n Flotten", schwärmte sie. "De danzt', dat's 'n Staat is". Am Sonntag wolle er wieder tanzen, erzählte sie weiter, im Ottensener Park. Leider aber hätte ihre Madam großen Kaffee, und so könne sie nicht fort.
Hermann schrak aus seinem Brüten auf. Wie gemein waren diese Klänge. Ein Straßenjunge sang im höchsten Diskant zu den Melodien des Leierkastens die geschmacklosen Verse des unterlegten Couplets. Noch bis zur nächsten Straßenecke hörte Hermann den Gesang des Bengels. Wo hatte er doch die Melodie, diese Worte schon einmal gehört? War es damals im Ottensener Park? Er konnte sich's nicht entsinnen.
"Und er bat mir doch so herzlich", schloß sie bedauernd. Wie der Blitz kam Lulu der Gedanke: Da ist Gelegenheit. Dort kennt dich niemand. Am Sonntag besuchst Du den Ottensener Park. Sie dachte nach, wie sie diesen abenteuerlichen Plan am leichtesten verwirklichen könnte. Sie war wie besessen von der Idee.
Wie Mitleid überkam es ihn. Sie hatte so bedrückt, so unglücklich ausgesehen. Seine Einbildungskraft suchte nach Ursachen, anknüpfend an jenes Ottensener Abenteuer und auf dem Faden ihres Verhältnisses zu Beuthien allerlei romantische Vermutungen aufreihend. Er wird sie betrogen haben, dachte er, und lachte bitter auf: Tout comme chez nous, mit vertauschten Rollen.
Wort des Tages
Andere suchen