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Aktualisiert: 7. Mai 2025
Petra kam auf die Schwester zu und flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr. Natalie schloß erblassend die Augen und legte den Kopf gegen den Nacken. Petra sah sie mitleidig an und wandte sich zu den Kindern, die ihr gefolgt waren und die Mutter mit zärtlich verdrehten Ausdrücken begrüßten. Herr Osterburg war nicht im Salon. Aus dem Schlafgemach nebenan drang ein ungewöhnlicher Lärm.
Die Stühle, worauf sie sitzen, gehören ihnen nicht. Jede Tasse Tee, die wir oben trinken, ist sozusagen von andrer Leute Geld gekocht. Natalie betrügt ihren Mann und Osterburg betrügt seine Frau. Es ist alles Schwindel, was Sie da sehen, eine Lotterwirtschaft ohnegleichen. Nur Petra, das ist eine famose Person, ein ganz besondres Mädchen. Na, adieu, leben Sie wohl.«
Sie hatte vollständig vergessen, daß sie mit diesem Menschen verheiratet war, und ihn gerade jetzt zu sehen, war ihr wie ein Peitschenschlag. Als Osterburg sie gewahrt und sich zu ihr durchgedrängt hatte, sagte er: »Natalie, komm nach Hause, deine Mutter ...« Natalie seufzte leise und schwer. Ihr war, als würde sie plötzlich blind vor Schrecken.
Mein Ehrenwort, das ist meine Meinung, Herr Ansorge.« Diese letzten Worte schrie er beinahe zum Fenster hinaus. »Bist du betrunken?« fragte Natalie mit eisiger Ruhe. Osterburg wurde plötzlich kleinlaut. »Ach, ach,« seufzte er, »früher war ich so geistreich; erst seit zwei Jahren bin ich so stupid geworden.« Arnold verabschiedete sich.
»So lügt man nicht«, antwortete Hanka kopfschüttelnd. »In früherer Zeit bin ich oft mit Hyrtl beisammen gewesen, meist durch Natalie Osterburg. Er ist ein gutmütiger Mensch.« »Hyrtl freut sich seiner Wehleidigkeit«, sagte Arnold lebhaft, »er würde mit Vergnügen sterben, wenn er den Eindruck seines Todes erleben könnte.« Hanka schmunzelte, schaute aber Arnold ziemlich überrascht ins Gesicht.
Kaum hatte Natalie Osterburg von der Veranstaltung des großen Blumenfestes gehört, als sie, von einer schwindelnden Aufregung ergriffen, alles Denkbare unternahm, um eine Rolle dabei spielen zu dürfen. Es gelang ihr, der Fürstin-Protektorin vorgestellt zu werden, ein paar leutselige Worte zu erwischen und beglückt eilte sie nach Hause.
»Haben Sie die Antinous-Statue gesehen, die Pottgießer in Spalato gekauft hat?« hörte er einen jungen Mann zu einem andern jungen Mann sagen. »Fabelhaft? was?« »Halten Sie sie für echt?« antwortete der zweite. »Pottgießer soll bei der Ausgrabung zugegen gewesen sein. Hat sechzehntausend Gulden gekostet, der Spaß.« Osterburg eilte auf Arnold zu.
Am Sonntag, dem Empfangstag bei Osterburgs, füllten sich schon von fünf Uhr ab die Zimmer mit Besuchern. Herr Martin Osterburg stand bei einer Gruppe junger Leute und prahlte mit dem Sieg eines Rennpferdes, auf welches niemand gewettet hatte, ausgenommen er selbst. Als jemand dies bezweifelte, konnte Martin nur noch zwei Leute zugeben, die ebenfalls auf dieses Pferd gesetzt hätten.
Ich habe gestern abend an Hyrtl vierhundert Gulden auf Ehrenwort verloren. Wir haben Macao gespielt, ich, Hyrtl, ein gewisser Herr Osterburg und noch ein Herr. Es ging ziemlich hoch. Bis heute abend muß ich – Sie begreifen, Arnold, – meine Ehre –« Er stotterte, denn Arnolds verwundertes und verletztes Gesicht ließ ihn nicht das Beste hoffen.
Mein Mann hat wieder einmal eine kolossale Dummheit gemacht. Wir sollen morgen dreitausend Gulden bezahlen und haben nicht hundert im Haus. Nächste Woche erwartet Osterburg große Summen aus Amerika. Helfen Sie mir. Ich will es Ihnen ewig danken. Ich schwöre Ihnen beim Leben meiner Kinder, daß Sie alles zurückerhalten sollen. Zeigen Sie mir, daß ich einen Menschen in Ihnen gefunden habe.
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