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Aktualisiert: 7. Oktober 2025


Borromeo begegnete Arnold im Stiegenhaus. »Willst du mich ein Stück begleitenfragte er in seiner zurückhaltenden und bescheidenen Art. Arnold erklärte sich bereit; er war auf dem Wege, Natalie Osterburg zu besuchen.

Die Köchin zählte ihren Speisezettel an den Fingern ab, und Osterburg schlurfte anscheinend betrübt wieder hinaus. Sein Kopf war nur von einer einzigen Idee erfüllt: Geldquellen zu entdecken, Gold in Strömen aufzufangen um jeden Preis, durch jedes Mittel. Ihm schien, das Geld müsse für ihn auf der Straße liegen und er brauche nur hingehen und sich bücken.

Darauf verabschiedete sie sich und Frau Borromeo schien sehr erleichtert, als sie ging; Arnold beobachtete es an dem versteckten Spiel der Augen und ihn verdroß das liebenswürdige Lächeln, das Hinabbeugen über die Treppenbrüstung, das Winken mit der Hand, womit Anna Borromeo ihrem Gast das Geleit gab. Natalie Osterburg war trotz ihrer zweiunddreißig Jahre noch die zierlichste Frau.

Als Arnold eintrat, herrschte die größte Stille, und er gewahrte mit Erstaunen, daß alle Sieben in der gleichen Weise beschäftigt waren. Frau König legte Patiencen mit zierlichen Elfenbeinkärtchen, dasselbe tat Natalie; Petra spielte mit Herrn Osterburg Beziques. Selbst die beiden Kinder beschäftigten sich mit einem Kartenspiel und Hyrtl legte die sogenannte kleine Patience.

Rasch, sonst wird es zu spät zum ProbierenSie küßte etwas summarisch ihre Kinder. Petra stand mit sarkastisch-ergebenem Lächeln abseits. Kaum hatte Osterburg bemerkt, daß er allein sei, so erhob er sich, schüttelte unwillig den Kopf und fletschte die Lippen. Dann verfügte er sich in die Küche und fragte die Köchin, was sie zu essen habe. Schwermütig stand er am Herd und stierte in die Pfanne.

»Ich möchte Ihnen gern etwas mitteilen, Herr Ansorge«, ließ sich Osterburg wieder vernehmen, »aber geben Sie mir das Ehrenwort, daß Sie Silbe für Silbe glauben wollen?« »Er braucht einen Maulkorb«, murmelte Hyrtl, der müde und verstimmt aussah. Natalie klatschte in die Hände. »Petrarief sie triumphierend über das ganze Zimmer, »er weiß noch nichts. Also Sie wissen wirklich noch nichts?

Mit verurteilendem Gesicht blickte Petra ins Leere. »Denken Sie nur, ich schlafe nicht mehr«, klagte Natalie. »Seit vielen Nächten kann ich kein Auge mehr schließenOsterburg bewegte sich. »Seit ich dich kenne, meine Liebe, hast du noch nie geschlafen«, rief er verdrossen und gereizt. Zu gewissen Zeiten reizte ihn der harmloseste Laut.

Außerhalb ihres Kreises lebend, war er gleich dem Spieler, der den Einsatz versäumt hat. Nur Natalie Osterburg schrieb ihm. Neugierde verschlang sie, alles zu wissen, was mit dem Fall Elasser zusammenhing.

»Meine liebe Natalie«, erwiderte Osterburg rauflustig, »ich habe andere Sorgen, das kannst du mir glauben. Ich weiß nicht, ob irgend ein Mensch in der Welt je solche Schmerzen gelitten hat wie ich –« Er rieb sein Knie. »Du bist eine leichtsinnige Frau«, fuhr er wütend fort, »ich traue mich nicht eine Zigarre zu kaufen und du –« Alle starrten ihn entsetzt an.

Osterburg versah eines seiner neuen Frackhemden mit Knöpfen, zog es aber nicht an, sondern legte sich mit nacktem Oberkörper auf die Ottomane. Er hob das Bein ein wenig in die Höhe und betrachtete seinen Lackschuh. Dann tat er einen tiefen Seufzer, warf sich empor, wie von einer Feder geschnellt und sagte düster und verlegen: »Ja, reich sein, reich sein, das ist das einzige

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