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Aktualisiert: 10. Juli 2025
Die nächsten zehn Tage lang waren alle Reden und Gedanken der vier Geschwister mit den Ereignissen der vergangenen Woche beschäftigt, von der Ankunft der kranken Nora an bis zu der Reise des Elsli, und wenn alle die damit zusammenhängenden Tatsachen von allen Seiten beleuchtet und gründlich durchgesprochen waren, dann fing man wieder von vorn an.
Und da die Liebe und Hoffnung zu jenem Lande das Leben der Klarissa selbst erfüllten, war es ihr nicht schwer geworden, sie auch in dem empfänglichen Herzen der Nora wachzurufen.
Dann faßte sie die beiden ineinandergelegten Hände in die ihrigen und sagte schluchzend: »Ja, Nora, ich weiß es, du hast das Kind lieb gehabt, ich will es nicht mehr von mir lassen.« Und die gute Klarissa weinte mit, aber es waren helle Freudentränen, die sie weinte, und einmal die Nora und einmal das Elsli streichelnd, wiederholte sie zärtlich: »Ja ja, wir müssen wieder ein Kindlein haben, für das wir sorgen und es lieb haben können.«
Die Mutter, die keine größere Freude kannte als die, ihrem Kinde einen Wunsch zu erfüllen, freute sich an dem neuen Interesse der Nora und gewährte gern die Bitte, daß das Elsli ganz nur zu ihrer Gesellschaft da sein möchte.
»Laß mich gehen, Feklitus, ich muß schnell zur Nora, sie erwartet mich«, sagte es, als es nun sah, daß es der Feklitus war, der es gepackt und mit einem starken Ruck hinter das Schulhaus gestoßen hatte. »Ich will dich zuerst etwas fragen, dann kannst du gehen«, entgegnete er gebieterisch und hielt das Elsli an seinem Jüppchen fest. »So mach geschwind, ich muß gewiß gehen.«
Emmi, die ganz gegen ihre Gewohnheit still in einer Ecke saß, berichtete, der Fred habe lange die Tante gesucht, er habe sie gewiß zu einer Käferschau nötig gehabt und fortgeholt. Die Mutter dachte auch, es werde so sein, und setzte sich zu Emmi hin, die gern noch von der Nora wollte erzählen hören.
Die Mutter erlaubte es gern und auf Freds Ansuchen hin auch, daß er Emmi begleite. Später wollte auch sie selbst nachkommen und Frau Stanhope besuchen. Die Kinder wurden eingelassen und vom Mädchen in das Zimmer geführt, wo Nora auf einem schneeweißen Bette lag, sie selbst so weiß und still, wie sie noch niemand gesehen hatte.
Ich leide an zu viel Verstehen, zu viel Bedenken, zu viel Voraussicht des Jammers der andern. Ich habe ganz das Zeug, als Besiegter zu enden. Welche Selbstvergewaltigung hat es mich gekostet, die kleine Prinzessin Nora sitzen zu lassen, entehrt, deklassiert. Noch heute, wenn ich ihr in Rom in der hohen Halbwelt begegne ich spüre etwas wie Angst . . .
Aber im nächsten Augenblick klopfte es, und hereingelaufen kam dasselbe Kind mit glühend roten Wangen und einem großen Strauß von roten und blauen Blumen in der Hand, den ein dicker, runder Arm sofort der blassen Nora entgegenstreckte. Die Eingetretene war Emmi. Frau Stanhope begrüßte sie freundlich und hieß sie sich zu Nora hinsetzen, die dankend den Strauß in Empfang genommen hatte.
Lauf, soviel du kannst!« stieß jetzt die schluchzende Mutter hervor. Elsli eilte fort. Der Arzt war nicht zu Hause; seine Frau gab dem Elsli Bescheid. Es mußte ihr alles erzählen, was sich zugetragen hatte. Dann sagte sie teilnehmend: »Ich glaube, der kranken Nora ist für immer wohl, die ist gewiß im Himmel.«
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