Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 13. Juni 2025
Sie hätte in Naravas' Wesen einen Abglanz jener wilden Heftigkeit sehn mögen, von der sie immer noch bezaubert war. Wohl wünschte sie den Numidier näher kennen zu lernen, aber seine Gegenwart war ihr doch unangenehm. Sie ließ ihm antworten, sie dürfe ihn nicht empfangen. Überdies hatte Hamilkar seinen Leuten befohlen, dem jungen Numidierfürsten keinen Zutritt zu Salambo zu gewähren.
Doch immer wieder gaben sie ihm Raum und wandten ihre Waffen ab. Mathos Fuß stieß gegen ein Schwert. Er wollte es ergreifen. Da fühlte er sich an Händen und Füßen gefesselt und fiel zu Boden. Naravas war ihm seit einiger Zeit auf Schritt und Tritt mit einem jener großen Netze gefolgt, mit denen man wilde Tiere fängt.
Da er aber aus allem Bösen Vorteil zu ziehen gedachte, so war ihm jedwede zukünftige Verräterei des Naravas nur angenehm. Der numidische Häuptling blieb bei den Söldnern. Er schien sich mit Matho befreunden zu wollen, sandte ihm gemästete Ziegen, Goldstaub und Straußenfedern. Der Libyer, über diese Aufmerksamkeiten erstaunt, schwankte, ob er sie erwidern oder darüber in Zorn geraten sollte.
Ohne ihn zu fragen, warum er nicht früher gekommen sei, und ohne eine seiner Lügen zu widerlegen, küßte er Naravas und umarmte ihn dreimal. Um eine Entscheidung herbeizuführen, lediglich aus Verzweiflung, hatte er das Lager der Libyer in Brand gesteckt. Die Numidier kamen ihm wie eine von den Göttern gesandte Hilfe. Er verbarg aber seine Freude und erwiderte: »Mögen die Götter dir gnädig sein!
Da ward die allgemeine Verzweiflung so groß, daß sich viele, namentlich Frauen, kopfüber von der Akropolis hinabstürzten. Hamilkars Pläne kannte keiner. Er lebte einsam in seinem Zelte. Nur ein kleiner Knabe war um ihn. Niemand aß mit den beiden, nicht einmal Naravas. Gleichwohl bezeigte ihm der Feldherr seit Hannos Niederlage ungewöhnliche Höflichkeit.
Matho beobachtete Spendius, der auf dem Schaffelle sitzend zuhörte und durch ein leises Nicken mit dem Kopfe seine Zustimmung verriet. Naravas sprach weiter. Er rief die Götter zu Zeugen an und verfluchte Karthago. Bei seinen Verwünschungen zerbrach er einen Wurfspieß. Gleichzeitig stießen alle seine Leute ein lautes Geheul aus.
Man sandte bisweilen dem Bräutigam solch eine Hochzeitskrone. Das war ein Liebespfand, eine Art Aufforderung. Dennoch empfand Hamilkars Tochter keine Zärtlichkeit für Naravas. Die Erinnerung an Matho beunruhigte sie in unerträglicher Weise.
Wort des Tages
Andere suchen