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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Vielleicht diejenigen, die der Auflösung und der Anonymität fähig sind? Die wirken durch die Tat, durch die Gestalt, nicht durch das Wort. Ist jedoch der schöpferische Mensch anonym? Er erreicht einen gleichwertigen Zustand durch den Mythos, in dem er entschwindet wie Zeus in der Wolke. Wo läge aber der Mythos für den Literaten als Tribun?
Was beweist aber der Mythos gegenüber der Wirklichkeit? Wer benützt heute noch im Orient ist dies an der Tagesordnung Ziegen, Stuten, Hennen zu geschlechtlichem Mißbrauch, Mann oder Weib?! Nach der Einleitung einer Beweiskette wird diese gewöhnlich mitten drin abgebrochen und unbewiesen wird der »Schluß« angehängt, während man die entscheidende Wendung noch erwartet.
Als Weib, als Mutter ist sie gewissermaßen an sich selbst schon ein Stück Mythos, und Gott hat es deshalb für überflüssig erachtet, sie mit einer mythosschaffenden Kraft zu begaben. Ihr Künstlertum ruht in der Liebe, ihre Idee ist die Mutterschaft, ihr Werk ist das Kind.
Das Christentum hatte ihn des lebendigen, aus dem Volk ihm zuströmenden, im seelischen Leben des Volks gewachsenen Mythos beraubt, und dies bedeutet: daß er seinen Mythos selbst erschaffen mußte, aus seiner eigenen Brust heraus. Die antiken Dichter befanden sich im Kreise des religiösen Mythos ihres Volkes, der stets identisch war mit dem nationalen Mythos.
Nicht Gestalt also; Stimme, das ist es, Stimme oder Stimmung, etwas, das so fern vom Mythos liegt wie ein Quellchen vom Meer. Das Vermögen, ein Weltbild zu objektivieren, ist nur der schöpferischen Phantasie gegeben.
Noch ist das Chaos des Anfangs in ihnen, aber auch Dämmern des ersten Tages, der das Licht auf Erden schuf, und schon Ahnung des sechsten, der den neuen Menschen schafft. Seine Helden sind Wegebauer einer neuen Welt: der Roman Dostojewskis ist der Mythos des neuen Menschen und seiner Geburt aus dem Schoße der russischen Seele. Ein Mythos und besonders ein nationaler aber will Gläubigkeit.
Die fortschreitende Individualisierung wirkt auf den einzelnen verlockend, ein Phantom der Freiheit äfft ihn, und er tritt selbsttätig aus der Kette, bevor zur Reife gelangt ist, was durch die stumme Arbeit der Geschlechter vollendet werden muß. Jeder solche einzelne ist ein »Talent«. Das Talent ist ein Losgelöstes, vom Mythos Getrenntes, auf eigene Faust Wirkendes.
Zum Verkauf stehende Produkte werden unpersönlich; ihre Identität ist einzig das Bedürfnis, das sie stillen oder bisweilen hervorrufen. Der Mythos als ein Satz von praktischen Programmen für eine kleinere Zahl räumlich begrenzter Erfahrungen wurde den Erfordernissen einer Gemeinschaft, die ihre Erfahrungen ausweitete und mit fremden Gemeinschaften interagierte, nicht mehr gerecht.
Über das Grand Hôtel du Cap d’Antibes bildete sich ein ganz eigener Mythos. Es hieß, de Villemessant, der einst so bekannte Redacteur des »Figaro«, hätte den Bau veranlaßt, um ein Heim für Schriftsteller und Künstler zu schaffen. Dieselben sollten dort vereint ihren Arbeiten obliegen und durch die herrliche Umgebung zu bedeutendem Schaffen angeregt werden.
Wie wäre denn sonst das christliche Mittelalter, insonderheit das deutsche, so arm an großen Dichterpersönlichkeiten? Die wenigen von Rang führten nur ein privates Dasein, waren einsam, waren geduldet, oder auch wohlgelitten, »Sänger«, Kostgänger, Mitläufer, nicht Führer, nicht Propheten. Der Dichter mußte seinen Mythos selbst erschaffen. Dabei ist es geblieben.
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