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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Als ich im Alter von dreiundzwanzig Jahren die »Juden von Zirndorf« schrieb, griff ich einerseits zurück in Urbestände, Ahnenbestände, in Mythos und Legende eines Volkes, als dessen Sprößling ich mich zu betrachten hatte, und wollte andrerseits auch das gegenwärtige, das werdende Leben dieses Volkes in einem mythischen, sehr vereinfachten, sehr zusammenfassenden Sinn gestalten.
Vielleicht ist es der Mythos, der ihn so bescheiden macht, so stolz-bescheiden, ähnlich wie der Abkömmling eines alten Geschlechts stolz-bescheiden ist, indem er seine Fähigkeiten und das Vermögen zu repräsentieren nicht allein seiner losgelösten Person zuschreibt, sondern es der Kette der Ahnen mitverdanken will. So auch der schöpferische Mensch.
Was wir sind, tun, sagen, schreiben oder lesen, steht in einem unauflöslichen Zusammenhang. Erste Erkundungen der Geschichte oder das persönliche Fragen nach dem Verlauf vergangener Ereignisse beruhen auf Mündlichkeit, beziehen den Mythos mit ein und münden schließlich in den Versuch, Ereignisse an Ort und Zeit zu knüpfen.
Im Ritual konnten die zentralen Erfahrungen wie Geburt, Partnerwahl, Geschlechtsbeziehung allesamt bezogen auf Fortpflanzung und Tod innerhalb der Zirkularität von Aktion und Reaktion ausgedrückt werden. Im Mythos vermittelt die Sprache eine relativ unpersönliche Erfahrung, die allen und jedem zugänglich ist.
Haben wir es nicht erlebt, wie die Idee des Gesamtkunstwerks als bizarre Laune eines Genies in sich zusammenstürzte? Es war etwas anderes und tieferes als bizarre Laune. Es war das Mißverständnis am Mythos. Denn es ist klar, daß der Literat als Apostel, da er keine Selbstlosigkeit besitzt, keinen Mythos aus sich schaffen kann.
Sein Gedachtes, sein Geschautes, sein Geträumtes, sein Werden, sein persönliches Erleben, seine Anschauung der Welt, sein Kampf gegen die Gesellschaft, sein Verhältnis zur Natur, dies alles verdichtet, vereinfacht, verbildlicht und zur Schönheit verwandelt, wird nun für den Dichter zum Mythos, wird es erst dann, wenn er zugleich Künstler ist, wenn er alle Lebenselemente zu Kunstelementen umgeschmolzen und das Persönliche in ein Göttliches verwandelt hat.
Dem Unterschied zwischen den Marktformen, für die entweder Mündlichkeit oder eine frühe Form von Schriftlichkeit charakteristisch ist, entspricht der Unterschied zwischen einem mündlich überlieferten Mythos und einer ausgearbeiteten Mythologie, die an die Schrifterfahrung gebunden ist. Sprache in schriftlicher Form erwies sich als soziales Gedächtnis sui generis, als potentielle Geschichte.
Dieser Mythos war aber nur eine »Blague«, durch entsprechende Zeitungsartikel veranlaßt und durch eine »Expedition« großgezogen, die die Redaction des »Figaro« in diese Gegend unternahm. Auch scheint das treibende Motiv nur das gewesen zu sein, eine neue Station an der Riviera zu entdecken, von gleicher Rentabilität wie das rasch aufblühende Cannes.
Eine erstaunlich tief verwurzelte Konfusion im Kopfe eines Dreiundzwanzigjährigen, ein wahres Phänomen von einem Rattenkönig! So selbstsicher wird oft das genaue Gegenteil von der Wahrheit vorgetragen, daß man erst durch die ins Auge springende Absurdheit zur Widerlegung veranlaßt wird. Der Mythos von Leda wird als Beweis angeführt, daß die Frau zur Sodomie mehr Neigung habe als der Mann!
An die Stelle der lebendigen Überlieferung tritt diejenige des Schrifttums, und statt der natürlichen Sprache, die der Mythos hat und in der er zu allen spricht, ergibt sich der Stil.
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