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Aktualisiert: 6. Juni 2025


Ihr Leben von heute, ihr Leben von morgen und ihr vergangenes Leben wurzelte nun ganz im Herzen dieser jungen Frau, in das sie alles gelegt hatte, was es für sie noch an Reizen und Werten auf dieser Welt gab. Moina war ja zum Glück allein noch von vier Kindern, die älter gewesen waren als sie, am Leben geblieben.

Alfred war zu verderbt, Moina zu geistreich, um an eine solche Enthüllung zu glauben, und die junge Komtesse würde sie als eine mütterliche Kriegslist ausgelegt und sich darüber hinweggesetzt haben.

Über dieses Weinen erwachend, konnte die Marquise ihre Moina noch einmal ansehen; und als sie das Schluchzen hörte, das den zarten, halb entblößten Busen zerreißen zu wollen schien, betrachtete sie ihre Tochter und lächelte. Dieses Lächeln bewies der jungen Muttermörderin, daß das Herz einer Mutter ein Abgrund ist, in dessen Tiefe sich noch immer ein Verzeihen findet.

»Meine Tochtersagte die Marquise, »es ist meine Pflicht, dich über eine der wichtigsten Krisen in unserm Leben, im Frauenleben aufzuklären. Du befindest dich jetzt in ihr, vielleicht ohne es zu ahnen, aber ich werde dich nicht sowohl als Mutter wie als Freundin darauf aufmerksam machen. Indem du dich verheiratet hast, erlangtest du die volle Freiheit des Handelns, du bist darin nur deinem Gatten Rechenschaft schuldig; aber ich habe dich so wenig die mütterliche Gewalt fühlen lassen und das war vielleicht ein Unrecht daß ich mich im Recht glaube, wenigstens einmal im Leben, in einer ernsten Lage, wo du des Rats bedarfst, dir meine Meinung zu sagen. Denke daran, Moina, daß ich dich mit einem Manne von hohem Range vermählt habe, auf den du stolz sein kannst, den

Madame d'Aiglemont hatte eines Tages zu ihrer Tochter gesagt, die Prinzessin de Cadignan hätte sie besucht, und Moina rief bloß: »Wie? sie hat sich deinetwegen bemühtDie Miene, mit der diese Worte gesprochen wurden, die besondere Betonung, die die Komtesse ihnen gab, verrieten, wenn auch in kaum merklicher Form, eine Verwunderung, eine vornehme Geringschätzung.

Mußte es nicht für sie das Entsetzlichste sein, einen Wüstling in dem Manne zu erkennen, dem Moina mit Freuden zugehörte? Ihr geliebtes Kind befand sich also am Rande eines Abgrunds. Das war für sie eine fürchterliche Gewißheit, und doch wagte sie nicht, sie zu warnen; denn sie fürchtete sich vor der Komtesse.

Der General, ganz mit seinen Gedanken beschäftigt, schritt schweigend auf und ab. Mit gekreuzten Armen ging er in militärischem Takt von den Fenstern, die auf die Straße hinausführten, bis zu den Gartenfenstern, und wieder zurück. Seine Frau betrachtete den schlafenden Abel. Moina, die auf dem Sessel lag, wie ein Vogel in seinem Nest, schlummerte sorglos.

Bis zu dieser Nacht war noch nie der Blitz einer Anklage diesen beiden Seelen entfahren; aber zwischen ihnen und Gott stand sicherlich ein finsteres Geheimnis. »Nun, hurtig, Abelrief die Marquise und benützte einen Augenblick, wo Moina und ihr Bruder ermüdet waren und sich still verhielten, »komm, mein Sohn, du mußt zu Bett

»Moina, geh' hinaus gehen Sie alle hinausrief Frau d'Aiglemont, Helenens Stimme überschreiend. »Um Gottes willen, meine Tochterfuhr sie fort, »lassen Sie uns in diesem Augenblick nicht den unglücklichen Kampf von neuem beginnen

»Laß sehensagte sie zu ihr und suchte nach der Hand der Tochter. »O, laß mich, Mutterantwortete Moina, »du bist kaltIndem sie so sprach, drehte sie sich schmollend auf dem Kopfkissen herum, aber die Bewegung war trotzdem so anmutig, daß eine Mutter sich nicht wohl dadurch gekränkt fühlen konnte.

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