United States or Puerto Rico ? Vote for the TOP Country of the Week !


Solange sie die Anschauungen geheimhielt, gehörte viel dazu, sie zu ertragen; was sie davon offenbarte, wurde nicht anerkannt oder mißdeutet, sie ließ es daher in ihrem langen Leben nach außen als Krankheit gelten, und so spricht man in der Familie noch immer davon; zuletzt aber hat ihr das gute Glück den Mann zugeführt, den ihr bei uns seht, als Arzt, Mathematiker und Astronom gleich schätzbar, durchaus ein edler Mensch, der sich jedoch erst eigentlich aus Neugierde zu ihr heranfand.

Als es Nacht wurde, durchbrach die zehrende Sehnsucht alle seine Bemühungen, sich gefaßt zu halten. Er schalt sich närrisch, das Ausbleiben der Nachrichten und den Ton der letzten Depesche mißdeutet zu haben, und wußte keinen andern Vorwurf gegen Adele, als daß sie sich redlicher an die Abmachung gehalten als er.

Was sollen aber die Juden tun? Diese Frage ist schwieriger zu beantworten. Das Thema in seiner Unerschöpflichkeit spottet jeder Bemühung. Opfer sind nicht zureichend. Werbung wird mißdeutet. Vermittlung stößt auf Kälte, wenn nicht auf Hohn. Überläufertum verbietet sich dem, der sich achtet, von selbst.

Doch wo man dich nicht kennt, ja, da erscheint Es allzufrei; drum nimm dir Müh und dämpfe Mit ein paar kühlen Tropfen Sittsamkeit Den flüchtgen Geist, daß ich durch deine Wildheit Dort nicht mißdeutet werd und meine Hoffnung Zugrunde geht. Graziano.

Er mußte zusehen, wie nach und nach, unter tausend falschen und nichtswürdigen Vorwänden, seine besten Anordnungen als schlecht ausgesonnen, überflüssig, oder schädlich, wieder aufgehoben, oder durch andere unnütze gemacht wie die wenigen von seinen Kreaturen, welche in der Tat Verdienste hatten, entfernt wie alle seine Absichten mißdeutet, alle seine Handlungen aus einem willkürlich falschen Gesichts-Punkt beurteilt, und alle seine Vorzüge oder Verdienste lächerlich gemacht wurden.

Wir wollten, Mylord, daß Ihr den Verräter Selbst hörtet reden und verzagt bekennen Die Weis' und Absicht der Verräterei, Auf daß Ihr selb'ge wohl erklären möchtet Der Bürgerschaft, die uns vielleicht hierin Mißdeutet und bejammert seinen Tod. Mayor.

Mein guter Herr, ich rat aus Freundschaft Euch Verlaßt den Ort; wiewohl Ihr hohen Preis Euch habt erworben, Lieb und echten Beifall, So steht doch so des Herzogs Stimmung jetzt, Daß er mißdeutet, was Ihr nun getan. Der Fürst ist launisch; was er ist, in Wahrheit, Ziemt besser Euch zu sehn, als mir zu sagen. Orlando.

All dies hätte vielleicht mißdeutet werden können, Crampas selbst aber war zu sehr Frauenkenner, um es sich bloß in Eitelkeit zurechtzulegen. Er sah deutlich, daß Effi nur tat, was nach Lage der Sache das einzig Richtige war. Es war unmöglich für sie, sich seine Gegenwart zu verbitten.

Manchmal mochte man gern etwas nur halb verstehen, öfters wurde aber doch ein Ausdruck, wo nicht durch den Verstand, wenigstens durch die Empfindung mißdeutet. Man fürchtet sich zu verletzen, und gerade die Furcht war am ersten verletzbar und verletzte am ersten.

Daß Münch und Langenau nicht ohne geheime Weisungen handelten, ließ sich leicht erraten. Zum Überfluß sprach Fürst Metternich selbst seine Bestürzung in sauersüßen Worten aus. Der preußische Gesandte teilte dem österreichischen Staatskanzler eine Denkschrift mit, die sich ausführlich über Preußens bisherige Handelspolitik verbreitete. Darauf erwiderte der Fürst: »Der Darmstädter Vertrag hat großes Aufsehen erregt, wie ja alles in Deutschland mißdeutet wird. Doch ist uns lieb, daß Preußen sich so offen ausspricht; mit der Denkschrift bin ich im wesentlichen einverstanden. Bayern hat uns kürzlich aufgefordert, den preußisch-hessischen Vertrag zu hintertreiben. Wir lehnten ab, da solche Verträge eine Konsequenz der Souveränität sind. Ich kann aber nicht verhehlen, daß, sobald dergleichen Verbindungen aufhören, bloß aus dem administrativen Gesichtspunkt betrachtet zu werden und ihnen eine politische Tendenz zugrunde gelegt wird, die Grundgesetze des Bundes ihnen entgegenstehenDarauf empfahl er dem preußischen Hofe abermals, wie einst auf dem Aachener Kongreß, die Vorzüge der k. k. Provinzialmauten: wenn man in Preußen Provinzialzölle einführte, so würde man der lästigen Zollverträge nicht bedürfen! Mit Entzücken vernahm Motz diese Orakelsprüche und schrieb an Eichhorn: »Von den Finanzansichten des Fürsten v. Metternich werden wir wohl keinen Gebrauch machen können. Dagegen wollen wir nicht bestreiten, daß es in vieler Beziehung für uns ohne Nachteil sein wird, wenn er für