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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Wie eine Lemure. Wie die Rachegöttin!« »Ich wollte, ich wäre es,« sagte Mataswintha – es war das erste Wort seit langen Stunden, – ohne den Blick vom Fenster zu wenden. Und Blitz auf Blitz und Schlag auf Schlag.
Denn seit die Rüstungen ihrer Vollendung nah und die Goten jeden Tag des Aufbruchs gewärtig waren, hatte Witichis, wohl auch um Mataswintha aus dem Wege zu sein, seine Gemächer im Palatium verlassen und seine schlichte Wohnung mitten unter seinen Kriegern aufgeschlagen.
Mehrere Tage waren vergangen, bis die Königin Mataswintha sich aus den wirren Fieberphantasien und aus dem von wilden Träumen gequälten Schlummer, der auf dieselben gefolgt war, erhoben hatte. Teilnahmslos und stumpf stand sie der ganzen Außenwelt und den gewaltigen Entscheidungen gegenüber, die sich damals vorbereiteten.
Nur Größe kann dich verdienen, nur das Ungewöhnliche. Du sprichst von Zwang und Furcht? Witichis, du irrst! – Es brauchte keines Zwangs! – gern ...« – Staunend hatte sie Witichis eine Zeit lang angesehen. Jetzt endlich glaubte er, sie zu verstehen. »Das ist schön und groß, Mataswintha, daß du feurig fühlest für dein Volk, die eigene Freiheit ohne Zwang ihm opfernd.
Sie sah, noch mehr, sie fühlte, daß Aspa recht hatte: und sie errötete. »Geht,« sagte sie, »laßt mich allein mit meinem Glück.« Die Sklavinnen gehorchten. Mataswintha eilte ans Fenster, das sie rasch öffnete, wie um ihren Gedanken zu entfliehen. Ihr erster Blick fiel auf Witichis, der unten vom Schein der Hängelampen im Garten voll beleuchtet war. »Er!
Amaler und Balthen haben unser Geschlecht zurückgedrängt von dem Platz, der ihm gebührt im Volke der Goten.« »In dieser Stunde,« sprach Witichis, »kaufst du ihn zurück: die Goten sollen nie vergessen, daß Wölsungen-Edelsinn ihnen einen Bruderkampf erspart hat.« – »Und des zum Zeichen sollst du uns das Recht verleihen, daß die Wölsungen der Goten Sturmfahne dem Heer vorauftragen in jeder Schlacht.« »So sei’s,« sagte der König, ihm die Rechte reichend, »und keine Hand wird sie mir würdiger führen.« »Wohlan, jetzt auf zu Mataswintha,« sprach Guntharis.
Wahrlich, Mataswintha,« – und sein Auge ruhte mit Bewunderung auf ihr, – »du bist – wunderschön. Ich rechn’ es mir zum größten Stolz, daß selbst du mich nicht in Liebe entzündet und von meinen Plänen abgebracht hast. Aber du bist zu schön, zu köstlich, nur der Rache und dem Haß zu leben. Wenn unser Ziel erreicht, – dann nach Byzanz! Als mehr denn Kaiserin: – als Überwinderin der Kaiserin!«
Witichis – Rauthgundis – Mataswintha! Mataswintha – Rauthgundis – Witichis! Lange, lange lag sie so und nichts schien den unaufhörlichen Kreislauf dieser Worte unterbrechen zu können.
Entsetzt von seinem furchtbar drohenden Ausdruck fuhr Mataswintha von ihrem Sitz empor und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Du wirst ihn doch nicht töten?« »Ja, das werd’ ich. Ich werd’ ihn erst foltern. Dann blenden. Und dann töten.« »Nein, nein!« schrie Mataswintha auf. »Ja, ich hab’s beschlossen. Die Henker stehen bereit.
Fern von diesen beiden an dem offenen Bogen des Gemaches, der den Blick auf die von den Gotenkriegern besetzten Marmorstufen gewährte, stand, in träumerisches Sinnen verloren, ein Weib – oder war es eine Jungfrau? – von überraschender, blendender, überwältigender Schönheit: das war Mataswintha, Athalarichs Schwester.
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