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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Mir erschien dies Geräusch erst dadurch ungewöhnlich, daß Mangesche Rao plötzlich rasch hintereinander zwei Hände voll Reisig auf das Feuer warf, so daß eine hohe Flammensäule in die Nacht emporstieg, unter deren Schein die blaue Weltweite für kurze Zeit in Finsternis zu versinken schien und die nähere Umgebung aufleuchtete wie ein rotes Gemach.
»So wissen Sie auch, daß ich zuweilen ein Gast des Kollektors war?« fragte ich, aufs höchste angeregt. Mangesche Rao nickte. »Es ist leichter für uns, in Mangalore einen Europäer zu beobachten, als umgekehrt. Zu Anfang habe ich den Gedanken erwogen, Sie möchten mich im Interesse der englischen Regierung zu sich geladen haben, deshalb bin ich gekommen. Aber dieser Gedanke war falsch.«
»Die Pest und die Blattern haben ihren Einzug gehalten«, sagte Mangesche Rao. Er sprach auf dem Rückweg kein Wort mehr. Vielleicht war ihm, wie auch mir, bedrohlich durch den Sinn gezogen, wie vielerlei Feinde sein Land belagerten und zersetzten, Feinde, gegen die kein Kampf von Nutzen war. Es waren jene Opfer des Lebendigen, die sich mit dem Alter und der Müdigkeit eines Volkes einstellen, der Verfall der Sitte, das Laster, das Elend und die schleichenden Seuchen.
Mangesche Rao ließ sich nicht bei mir sehen. Ich war nicht wenig erstaunt, als ich ihn nach einigen Tagen im Wagen des englischen Oberst erblickte, zu seiner Linken aber Seite an Seite mit ihm, die ruhigen Züge ohne jedes Zeichen einer Beteiligtheit oder auch nur einer Bewegung unter dem gelben Seidenturban, den ich so gut kannte.
Weißt du nicht, daß Mangesche Rao unter den Priestern seiner Kaste so verhaßt ist, wie die Hyäne unter den Schakalen? Ihre Waffen ersticken den Schrei im Halse, unter dem Palmendickicht ist Finsternis, in die kein Richter schaut. Man sagt von der Kobra, daß man sie erst erblickt, nachdem der Tod einem die Augen geöffnet hat, und die Kaste dieser Priesterlichen nennt diese Schlange heilig.«
»Mach' Licht!« rief ich, da ich Panjas Gegenwart vermutete. »Weshalb kommst du?« »Es soll kein Licht gemacht werden, Sahib, steh auf, ein Fremder ist da, der dich sprechen will, er sagt, der Brahmine Mangesche Rao schicke ihn.« Es war Mangesche Rao selbst.
Zuletzt wird man nicht viel mehr in Erfahrung gebracht haben, als ohnehin schon bekannt ist.« »Sie sagen mir viel«, antwortete ich dankbar und voller Bewunderung für das Geschick dieses Plans. »Ihr Vertrauen verdient das meine«, sagte Mangesche Rao einfach, und ein warmer Blick, der das kühle Maß dieser stets so beherrschten Züge durchbrach, traf meine Augen kurz und traurig.
»Haben Sie einen Verdacht, wer der Verfasser sein könnte?« Mangesche Rao antwortete nicht und ich sah mich genötigt, fortzufahren: »Wie mag Ihr Name auf dies Heft gekommen sein?« Der Brahmine beantwortete meine erste Frage, nachdem er mich zuvor kurz angesehen hatte, als wollte er zu meiner zweiten sagen: War das nicht ein wenig plump geforscht? »Ich habe keinen Verdacht.
Sollte man nicht mehr als an jedem anderen Bekenntnis am Christentum verzweifeln, wenn man seine blutige Einwirkung auf die Geschicke der Völker übersieht?« »Wer übersieht diese Wirkung denn?« fragte Mangesche Rao. »Was Sie als Resultat dieser Lehre hinstellen, erscheint uns wie ihr erster Beginn.
Mangesche Rao fuhr fort: »Machen Sie es den Suchenden nicht gar zu leicht, aber tragen Sie Sorge, daß sie die Papiere auf jeden Fall finden. Sollte der Zufall, der so gerne dort zu spielen liebt, wo die Absicht am deutlichsten ist, den Erfolg der Engländer vereiteln, so verraten Sie die Dokumente dadurch, daß Sie sie, scheinbar ungeschickt, zu verstecken trachten, während noch gesucht wird.«
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