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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Fischer klagte darüber, daß er sich durch den Kauf des Münchmeyerschen Geschäftes zum "Schundverleger" degradiert habe; er versicherte, daß er sich heraussehne, und er behauptete, daß ich ihm dazu behilflich sein könne wie kein Anderer. Dieses Letztere war auch ich überzeugt. Er hatte die veränderten Romane erworben, ohne daß Frau Münchmeyer das Recht besaß, sie ihm zu verkaufen.

Von dem, was Rechtsanwalt Dr. Gerlach im Namen seiner Klientin Pauline Münchmeyer alles unrichtiger Weise behauptet oder abgeleugnet hat, will ich hier nicht sprechen. Mich aber hat er gleich von allem Anfang an als einen Menschen hingestellt, der in höchstem Grade eidesunwürdig ist.

Dies erzähle und stelle ich für einstweilen fest. Es ist für manches Folgende von großer Wichtigkeit, zu wissen, daß Münchmeyer nicht nur meine Vergangenheit, wie sie in Wahrheit verlief, genau kannte, sondern auch Alles gehört hatte, was hinzugelogen worden war. Was meinen seelischen Zustand betrifft, so hatte ich Ruhe, vollständige Ruhe.

Er wollte sofort bezahlen und legte das Geld auf den Tisch. Vater aber nahm es nicht. Er schob es zurück und forderte ihn auf, es mir persönlich zu geben, wenn ich entlassen sei. Hierauf ging Münchmeyer sehr gern ein. Er versicherte, ich sei der Mann, den er gebrauchen könne; er werde mich nach meiner Heimkehr aufsuchen und alles Nähere mit mir besprechen.

Dieser habe sich mit ihm überworfen, sei plötzlich aus der Redaktion gelaufen, habe alle Manuskripte mitgenommen und wolle nun ein ganz ähnliches Blatt wie den "Beobachter an der Elbe" herausgeben, um ihn tot zu machen. "Wenn ich nicht sofort einen anderen Redakteur bekomme, der diesem Menschen über ist und es mit ihm aufzunehmen versteht, bin ich verloren!" schloß Münchmeyer seinen Bericht.

Die Trennung von der Kolportage tat mir nicht im geringsten wehe. Ich war wieder frei, schrieb einige notwendige Manuskripte und ging sodann auf Reisen. Hierbei meine Vaterstadt berührend, wurde ich als Zeuge auf das dortige Amtsgericht geladen und erfuhr, daß Freytag, der Verfasser, und Münchmeyer, der Verleger des "Venustempels", wegen dieses Schandwerkes kürzlich bestraft worden seien.

B. Hartmann, Krupp, Borsig usw. dafür zu interessieren, und da ein solches Blatt damals Bedürfnis war, so erzielte ich Erfolge, über die ich selbst erstaunte. Unsere Blätter stiegen so, daß Münchmeyer mir zu Weihnachten ein Klavier schenkte. Sein Konkurrent Freytag gab sich alle Mühe, hatte zwar anfänglich auch Erfolg, mußte sein Blatt aber schon nach kurzer Zeit eingehen lassen.

Ich machte Schluß und zog von Dresden fort, nach Kötzschenbroda, dem äußersten Punkt seiner Vorortsperipherie. Schon vorher war ich mit meinem letzten Romane für Münchmeyer fertig geworden. Ich hatte ihm fünf geschrieben, in der Zeit von nur vier Jahren.

Das ist fürchterlich, aber noch viel zu niedrig geschätzt. Ein einzelner Schundroman, der ein sogenannter Schlager ist, kann dem Volke mehr als fünf und sechs Millionen kosten, und es gibt Kataloge, in denen z. B. die eine Firma Münchmeyer achtundfünfzig man lese und staune achtundfünfzig solcher Romane zu gleicher Zeit anpreist! Man rechne; man multipliziere! Welche Verluste!

Hierzu hat Münchmeyers Neffe, der Obermaschinenmeister war, als Zeuge im Prozeß bestätigt, daß Münchmeyer mit seiner eigenen Hand ganze Kapitel verändert hat. Ein anderer Zeuge hat beschworen, Münchmeyer habe ihm eingestanden, daß er an meinen Romanen große, umfangreiche Aenderungen vornehme, ohne es mir sagen zu dürfen.

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