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Frau Münchmeyer versprach Bescheid. Sie lud mich und meine Frau zum Essen zu sich ein, um da diesen Bescheid zu erteilen. Wir stellten uns ein. Sie gestand ein, daß die Zwanzigtausend erreicht seien, und zwar bei allen Romanen, nicht nur bei einem; nur müsse es erst noch genau berechnet werden, und das sei in der Kolportage so ungemein schwierig und zeitraubend.

Dieses Nachdenken, welches er mir riet, führte mich zu keinem Resultate. Es handelte sich um eine rein psychologische Frage. Da ist die Erfahrung die einzige wissende Lehrerin, und diese Erfahrung mußte ich machen, ehe ich es begriff, leider, leider! VI. Bei der Kolportage. Es war ausgestanden. Ich kehrte heim. Es war ein stürmischer Frühlingstag, es regnete und schneite. Vater kam mir entgegen.

Aber aus Kolportage, Bordell und heiliger Handlung richten sich gleich Fahnenspitzen die Dinge immer ins Gespenstige und das Entscheidende tritt ein, daß es hieraus genau so sicher ins Symbolische geht. Also ist Größe oft nicht fern. Auch ist die Sprache oft von dichterisch gezähmter Kraft. Manchmal kommt er von Kubin bis Ensor und zu Munch.

Mein Wollen war gut; da aber der Herr Cardauns meine Gegner förderte, indem er mich hinderte, hat er sich um die Münchmeyersche Kolportage ein Verdienst erworben, welches man ihm nie vergessen wird. Er ist während der ganzen, langen Zeit bis hierher ihr treuer Champion gewesen, ob gewollt oder ungewollt, ist in Beziehung auf die Wirkung gleich.

Er war ein klug berechnender, sehr beredter Mann, und sein Bruder sekundierte ihm in so trefflicher Weise, daß ich beide nicht kurzer Hand abwies, sondern sie aussprechen ließ. Aber als sie das getan hatten, war ich eingefangen, obgleich ich es nie für möglich gehalten hätte, daß ich jemals zu der "Kolportage" in irgend eine Geschäftsbeziehung treten könne.

Die Trennung von der Kolportage tat mir nicht im geringsten wehe. Ich war wieder frei, schrieb einige notwendige Manuskripte und ging sodann auf Reisen. Hierbei meine Vaterstadt berührend, wurde ich als Zeuge auf das dortige Amtsgericht geladen und erfuhr, daß Freytag, der Verfasser, und Münchmeyer, der Verleger des "Venustempels", wegen dieses Schandwerkes kürzlich bestraft worden seien.

Ich erfuhr erst später, viel später hiervon und zog meine Konsequenzen. Meines Bleibens war hier nicht. Ich wollte aus dem Abgrund heraus, nicht aber wieder hinunter! Ich darf wohl sagen, daß ich in jener Zeit fleißig gewesen bin und mir ehrliche Mühe gegeben habe, die Münchmeyersche Kolportage in einen anständigen Verlag zu verwandeln.

Was er da Tolles hörte, schien ihm außerordentlich passend für seine Kolportage. Er suchte meinen Vater auf und machte sich vertraut mit ihm. So kamen ihm meine Manuskripte in die Hand. Er las sie. Einiges war ihm zu hoch. Anderes aber gefiel ihm so, daß es ihn, wie er sagte, entzückte. Er bat, es drucken zu dürfen, und bekam die Erlaubnis dazu.

Münchmeyer hatte es zu einer nicht unbedeutenden Druckerei mit Setzersaal, Stereotypie usw. gebracht. Was er herausgab, war allerdings die niedrigste Kolportage. Er sprach von einem sogenannten "Schwarzen Buch" mit lauter Verbrechergeschichten, von einem sogenannten "Venustempel", der eine wahre Goldgrube sei, und von einigen anderen Werken gleicher Art.

"Aber wie kommen Sie da grad auf mich?" erkundigte ich mich. "Ich bin weder Redakteur noch in irgend einer Weise bewährt!" "Das lassen Sie meine Sorge sein! Ich habe viel von Ihnen gehört und, vor allen Dingen, ich habe Ihre Manuskripte gelesen. Ich kenne mich aus. Sie sind der, den ich brauche!" "Aber ich habe ganz andere Sachen vor, und zur Kolportage wird mich niemand bringen!"