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Aktualisiert: 9. Mai 2025
Es war eine größere Gesellschaft, auf die Tony zuschritt, während Morten Schwarzkopf sich rechter Hand zu den großen Steinblöcken begab, die neben der Badeanstalt vom Wasser bespült wurden, eine Gruppe, die vor dem Möllendorpfschen Pavillon lagerte und von den Familien Möllendorpf, Hagenström, Kistenmaker und Fritsche gebildet ward.
»Finden Sie nicht, Liebe, daß die Buddenbrooks ein bißchen allzu exklusiv sind?« wandte sich Frau Hagenström ganz leise an die Senatorin Möllendorpf
In der Tat, alle Sorgen des Hausstandes fielen auf sie, aber auch Freude und Stolz nahm sie für sich in Anspruch, und eines Tages, als sie unversehens mit der Konsulin Julchen Möllendorpf geb.
»Kurz, das traurige ist, daß das Kind mich allzusehr an Grünlich erinnert ... auch Buddenbrooks in der Breiten Straße sagen, daß es ihm so sehr ähnlich ist ... Und dann, wenn ich es vor mir habe, muß ich beständig denken: Du bist eine alte Frau mit einer großen Tochter und das Leben liegt hinter dir. Du hast einmal während einiger Jahre daringestanden, aber nun kannst du siebzig und achtzig Jahre alt werden und wirst hier sitzen bleiben und Lea Gerhardt vorlesen hören. Der Gedanke ist mir so traurig, Tom, daß er mir hier in der Kehle sitzt und drückt. Denn ich empfinde noch so jugendlich, weißt du, und sehne mich danach, noch einmal ins Leben hinauszukommen ... Und schließlich: nicht bloß im Hause, auch in der ganzen Stadt fühle ich mich nicht ganz wohl, denn du mußt nicht glauben, daß ich mit Blindheit geschlagen bin für die Verhältnisse, ich bin keine Gans mehr und habe meine Augen im Kopfe. Ich bin eine geschiedene Frau und bekomme es zu fühlen, das ist sehr klar. Du kannst mir glauben, Tom, daß es mir immer schwer auf dem Herzen liegt, unseren Namen, wenn auch ohne eigene Schuld, so befleckt zu haben. Du kannst tun, was du willst, du kannst Geld verdienen und der erste Mann in der Stadt werden, die Leute werden immer noch sagen: `Ja ... seine Schwester ist übrigens eine geschiedene Frau.´ Julchen Möllendorpf, geborene Hagenström, grüßt mich nicht ... nun, sie ist eine Gans! Aber so geht es bei allen Familien ... Und doch, ich =kann= die Hoffnung nicht aufgeben, Tom, daß alles noch wieder gutzumachen ist! Ich bin noch jung ... Bin ich nicht noch ziemlich hübsch? Mama kann mir nicht mehr viel mitgeben, aber es ist immerhin ein annehmbares Stück Geld. Wenn ich mich wieder verheiratete? Offen gestanden, Tom, es ist mein lebhaftester Wunsch! Damit wäre alles in Ordnung, der Fleck wäre ausgelöscht ... O Gott, wenn ich eine unseres Namens würdige Partie machen, mich wieder einrichten könnte
Der fromme Verein ward in der Hauptsache von Damen aus der Gesellschaftssphäre der Konsulin gebildet, und die Senatorin Langhals, die Konsulin Möllendorpf und die alte Konsulin Kistenmaker gehörten ihm an, während andere alte Damen, die weltlicher und profaner angelegt waren, wie Madame Köppen, sich über ihre Freundin Bethsy mokierten.
»Ach, das Haus ist so groß, Jean, daß es beinahe fatal ist. Ich sage: `Lina, mein Kind, im Hinterhaus ist schrecklich lange nicht abgestäubt worden!´ aber ich mag die Leute nicht überanstrengen, denn sie müssen schon pusten, wenn hier vorn alles nett und reinlich ist ... Ein Diener wäre so angenehm für Kommissionen und dergleichen ... Man bekommt einen braven und anspruchslosen Mann vom Lande ... Aber ehe ich es vergesse, Jean: Louise Möllendorpf will ihren Anton gehen lassen; ich habe ihn mit Sicherheit servieren sehen
»Ha!« sagte sie, als sie mit gerötetem Gesicht von einem Spaziergang zurückkam, und warf ihren Hut auf das Sofa im Landschaftszimmer ... »Diese Möllendorpf, diese geborene Hagenström, diese Semmlinger, dieses Julchen, dieses Geschöpf ... was meinst du wohl, Mama! Sie grüßt mich nicht ... nein, sie grüßt mich nicht! Sie wartet, daß ich sie zuerst grüße! Was sagst du dazu! Ich bin in der Breiten Straße mit erhobenem Kopfe an ihr vorübergegangen und habe ihr gerade ins Gesicht gesehen
Peter Döhlmann, mit einem breitkrempigen Strohhut und rundgeschnittenem Schifferbart, stand plaudernd bei den Damen, die auf Plaids im Sande lagen oder auf kleinen Sesseln aus Segeltuch saßen: Frau Senatorin Möllendorpf, geborene Langhals, die mit einer langgestielten Lorgnette hantierte, und deren Haupt von grauem Haar unordentlich umstanden war; Frau Hagenström nebst Julchen, die ziemlich klein geblieben war, aber, wie ihre Mutter, bereits Brillanten in den Ohren trug; Frau Konsul Kistenmaker nebst Töchtern und die Konsulin Fritsche, eine runzelige kleine Dame, die eine Haube trug und im Bade Wirtspflichten versah.
Mit eben dieser schallenden und groben Stimme erzählte er augenblicklich fragwürdige Anekdoten, die er mit plattdeutschen Wendungen würzte ... Die Senatorin Möllendorpf rief, erschöpft und außer sich vor Lachen, einmal über das andere: »Mein Gott, Herr Konsul, hören Sie einen Augenblick auf!«
Was die Hochzeitsfeierlichkeiten anging, so verliefen sie genau, wie Tony es erwartet und nicht anders gewünscht hatte: Es wurde nicht viel Aufhebens davon gemacht. »Lassen wir den Pomp«, sagte der Konsul; »du bist wieder verheiratet, und es ist ganz einfach, als hättest du niemals aufgehört, es zu sein.« Nur wenige Verlobungskarten waren versandt worden daß aber Julchen Möllendorpf, geborene Hagenström, eine erhalten hatte, dafür hatte Madame Grünlich gesorgt
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