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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Zuletzt schien Tommaso wie aus einem Halbschlummer aufzuwachen. Seid Ihr noch hier, Lucia? sprach er hastig. Was wollt Ihr noch von Tommaso? Seht Ihr sie nicht auch zwischen uns, die Hand mit dem silbernen Ring, die überall vor mir auftaucht und gen Himmel weist?
Warum hatte sie sich da nicht so widersetzt wie Lucia, unter leidenschaftlichem Flehen?
Wo lebt auf Erden ein Bruder wie er? Sagt, ob mein Los nicht zu beneiden ist! O Tommaso! Er nickte stumm und reichte ihr die Hand. Gute Nacht, Teresa, sagte er. Ich brauche Euch nicht zu bitten, daß Ihr es Euerm Bruder niemals sagt, wer seinem Gespräch mit Lucia zugehört hat. Es könnte ihm doch nur ein verhaßter Gedanke sein, daß ein Fremder Zeuge war, wo die eigene Schwester ausgeschlossen blieb.
Ich habe sie verbrannt. Und was antwortet Ihr jetzt darauf? Lucia, ich habe kein Wort gelesen, das darin stand. Sie zuckte zusammen. Er aber fuhr fort: Euer Mann ist gestorben, wie mir Angelo sagte; er tut mir leid, er war ein Galantuomo, und das Unrecht, das ich gegen ihn auf dem Herzen habe, brennt mich noch heut.
Auch als er bald merkte, wie es um uns stand, Lucia, nie kam ein Wort über seine Lippen. Ihr aber wißt wohl, daß er es allein war, der all unsere Listen und Anschläge vereitelte.
Dann blieb sie allein, und nun kam ein Flötensolo, zart wie Quellengeflüster und Vogelgezwitscher. Lucia begann ihre Kavatine in G-Dur. Sie sang von unglücklicher Liebe und wünschte sich Flügel. Ach, auch Emma hätte aus diesem Leben fliehen mögen, weit weg in Liebesarmen! Da erschien auf der Szene Lagardy als Edgard.
Wenn wir am Altare stünden und Ihr strecktet mir Eure Hand mit dem Goldreif entgegen, das Haar würde mir aufstehen, meine Augen sich verwirren, Gold wie Silber, Lucias Hand wie Ninos scheinen, und Teufel mich aus der Kirche peitschen. Geht heim, Lucia; vergeßt dies alles, haltet Euern Schwur und betet für Tommaso!
Bei unserer Seligkeit schwöre ich dir's zu, Tommaso, niemand soll es wissen außer mir und dir. Er seufzte tief auf und warf sich in einen Stuhl, die Arme auf die Knie stützend und den Boden zu seinen Füßen anstarrend. Lucia, sprach er halblaut, ich habe die Wahrheit gesagt, Nino steht zwischen uns, jetzt im Tode, wie damals im Leben.
Gerade heraus, Lucia: du bist gekommen, um mir zu sagen, daß du nun frei seiest und niemand mehr im Wege stehe zwischen uns beiden. Aber ich sage dir, es steht doch einer zwischen uns, und wir sind verdammt, für unsere Sünden ewige Flammen zu fühlen und ewig getrennt zu sein. So entschieden er sprach, so lebte doch die Hoffnung wieder auf in ihr. Für unsere Sünden? sagte sie rasch.
Aber frage mich nicht, und denke nicht, daß du ihn jemals aus dem Wege räumen kannst, unsern Feind; er ist keiner von den Lebenden. Geh nach Neapel zurück, Lucia, und komm nie wieder herauf nach der Mühle. Ich will, ich darf dich nicht wiedersehen. Sie trat dicht an den Tisch heran, ihm gegenüber, daß ihn die heftige Bewegung selbst erschütterte und er plötzlich aufsah.
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