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Nino erzählte ihr, daß die Italiener nicht so sehr von ihren menschlichen Feinden geschlagen worden wären, als vielmehr von der übermächtigen Natur. Dort müßte man Berge erklimmen, von denen die niedrigsten höher wären als das Sabiner- und Albanergebirge aufeinandergetürmt.

Er strich über ihr blauschwarzes Haar. Sie rührte sich nicht. Er seufzte tief, er wußte nicht, was er sagen oder tun solle, und ging wirklich. Mit einem angstvollen Griff drückte er Ninos Hand. Es war, als vertraute er ihm Teresa an. Abends gegen zehn Uhr standen Nino und Teresa am Hafen.

Ob er ihr versprechen wolle, dann das blaue Band fortzunehmen? Nein, das wolle er nicht. Er dürfe es nicht. Überhaupt glaubte der Leutnant, daß sie im Grunde nur scherze. Nino sah, daß sie wie ermattet den Kopf sinken ließ. Als sie aufblickte, war jede Spur von Heiterkeit aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie war so, wie sie am Vormittag gewesen war.

Er könnte zwei Stunden abkommen. Sie besprachen den Ort, und er eilte weg. Das war ein Tag! Nino und sie gingen in die »Villa« hinunter und setzten sich auf eine Bank, um zu warten. Sie tat nichts andres, als daß sie Nino unaufhörlich fragte, wieviel es auf seiner Uhr wäre.

Und als sie nun mit Nino allein blieb, da war ihr Gesicht starr und bleich, wie die Gesichter der Statuen, die rings um sie standen, und ihre Augen schienen nicht mehr zu sehen, als die steinernen. Nino fragte sie, warum sie so wunderlich vor sich hinstarre. Sie sagte, sie säße da und sähe seine Leiche an.

Als Neapel von seiner Stimme zu reden anfing, sagt' ich wie ein Narr zu den Leuten: das ist unser Nino, mein alter Spielkamerad! Und wußte mir was damit, als hätte ich ihm die Stimme aus dem Meer gefischt und geschenkt. Und wie war er zu mir!

Bei unserer Seligkeit schwöre ich dir's zu, Tommaso, niemand soll es wissen außer mir und dir. Er seufzte tief auf und warf sich in einen Stuhl, die Arme auf die Knie stützend und den Boden zu seinen Füßen anstarrend. Lucia, sprach er halblaut, ich habe die Wahrheit gesagt, Nino steht zwischen uns, jetzt im Tode, wie damals im Leben.

Aber Ute ist bei ihm, während Violante einsam lag, denn Nino war in jenem öffentlichen Hause, schmachlos, wild, vorzeitig gefallen, wie es notwendig war. Hier gibt es Ute, die wir so liebten, mit ihrem roten Haar und großen Gliedern!

Alle, die in die Osteria kamen, wollten bei ihr bestellen und verlangten, daß sie immer hinter dem Schanktisch zur Hand sei. »Wo ist Teresafragten sie sicherlich, wenn sie sie nicht sahen. Und das begriff Nino sehr wohl. Wußte er nicht selbst, um wie viel besser die Suppe schmeckte, wenn sie sie aus dem Kochtopf schöpfte, als wenn ihre Schwestern es taten?

Er, der es ihr nicht einmal abschlagen konnte, von diesen verabscheuungswürdigen Gemetzeln zu erzählen. Er war feig. Wenn sie einen Nero geliebt hätte, so wäre Nino gezwungen gewesen, die Tyrannen zu preisen. Nino war ein feiger Kerl, er war sicherlich kein Held.