United States or Croatia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Von den jüngeren Künstlern haben Tommaso Cozzanigo und Andrea Fusina in den Mailändischen Kirchen eine Anzahl kleinerer Grabmonumente hinterlassen, die durch ihre Beschränkung, durch feines Gefühl für Verhältnisse und zierliche Dekoration vor jenen älteren Monumenten wie vor den weit berühmteren Denkmälern ihrer Zeitgenossen Cristoforo Solari und Agostino Busti gen.

Zuletzt schien Tommaso wie aus einem Halbschlummer aufzuwachen. Seid Ihr noch hier, Lucia? sprach er hastig. Was wollt Ihr noch von Tommaso? Seht Ihr sie nicht auch zwischen uns, die Hand mit dem silbernen Ring, die überall vor mir auftaucht und gen Himmel weist?

Beklagt Ihr ihn? Er ging geradewegs in das Paradies ein und singt vor dem Thron der Madonna mit seiner goldenen Stimme. Beklagt meinen Bruder, Herr; dem liegt sein Frieden unten im Meer versunken, und kein Taucher bringt ihn herauf. Seit jenem Tag hat er nicht mehr gelacht, mein armer Tommaso.

Nein, sagte sie; es ist noch nicht volle vier Jahr, daß wir hier wohnen und Tommaso die Mühle gekauft hat. Wollt Ihr's glauben? Er hatte vorher, wo wir in Neapel waren und er seine Fischerei trieb, keinen Gedanken, was ein Mühlrad sei und wie die Steine umlaufen. Und am ersten Tag, als wir hier heraufgekommen waren der alte Müller war eben gestorben , brachte er's in Gang, als hätte er's von klein auf getan. O ein Mensch wie Tom

Wo lebt auf Erden ein Bruder wie er? Sagt, ob mein Los nicht zu beneiden ist! O Tommaso! Er nickte stumm und reichte ihr die Hand. Gute Nacht, Teresa, sagte er. Ich brauche Euch nicht zu bitten, daß Ihr es Euerm Bruder niemals sagt, wer seinem Gespräch mit Lucia zugehört hat. Es könnte ihm doch nur ein verhaßter Gedanke sein, daß ein Fremder Zeuge war, wo die eigene Schwester ausgeschlossen blieb.

Wie geht's, Tommaso? sagte sie. Ihr seid's, Lucia? erwiderte das Mädchen. Was führt Euch von Neapel herüber in unsere Einsamkeit? Nehmt Platz, Lucia, und seid willkommen, sagte der Bruder, ohne sich ihr irgend zu nähern. Sie folgte der Aufforderung und setzte sich ans Fenster, immer noch mit ihrer Kleidung beschäftigt.

Wer ist sie? was fürchtet Ihr von diesem Weibe? Alles; aber ich kenne Tommaso. Sie ist die Frau von Ninos Onkel. Als man den Toten fand, bei Puzzuoli ans Ufer gespült, da blieb ihr Auge allein trocken; Gott verzeihe ihr's, ich nicht! denn sie haßte mich, weil mich viele schöner fanden als sie. Nun will sie mir meinen Bruder rauben, die Listige.

Nach einer Pause, in der nur das Rauschen von der Schlucht herauf an ihr Ohr drang, fing sie von selbst wieder an: Ihr habt recht, sanft und feurig war er, ein Kind konnte ihn betrügen, und doch für die, die er liebte, hätte er sich in den Vesuv gestürzt, wenn sie es verlangt hätten. Die Männer sind alle schlecht, sagt Tommaso. Aber ihn nahm er aus und hatte recht.

Bring doch ein Glas Wein für Lucia! sagte Tommaso jetzt, ohne die Schwester anzublicken. Teresa spann eifrig fort. Die Fremde sprach nach einigem Zaudern: Lasset den Wein; ich habe nicht lange Zeit zu bleiben. Der Abend sinkt herein und mein Boot wartet auf mich an der Marina von Carotta; denn ich will auf die Nacht nach Neapel zurück. Wie lange haben wir uns nicht gesehen!

Wer ihn ansah, wußte, keine reinere Seele atmete die Luft unterm Monde. Ist es ein Wunder, daß Tommaso das Meer haßt, welches ihm einen solchen Freund verschlungen hat? Daß er ein schweres Herz hat seit jenem Tag, wo er mit ihm hinausfuhr zum Fischen und ohne ihn wiederkam? Niemand hat es ihm verdacht, daß er tiefsinnig ward von Stund an und sein Gewerbe ihm verleidet war.