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Aber im ganzen Lande verbreitete sich das Gerücht, daß Hauptmann Lennart auf Helgesäter der Dieb sei. Die Bäuerin hatte niemals begreifen können, wie ein solches Gerücht entstehen konnte. War denn dieser Hauptmann Lennart nicht ein guter, ehrenhafter Mann?

Es war ein Jammer, daß er nicht das geworden war, was er hätte werden sollen. Es war für Vater so, wie es für Lennart wäre, wenn er seine Flugmaschine nie fertig brächte, oder für Hugo, wenn er keine Entdeckungsreise machen dürfte.

Dann kommt er an den Tisch heran. »Hättet ihr in dieser Stunde nicht eigentlich Geographiefragt er. – »Jaantworten die Knaben, flammend rot im Gesicht. – »Aber wo habt ihr das Geographiebuch und den Atlas?« – Die Knaben werfen einen Blick auf das Bücherbrett und sehen tödlich verlegen aus. »Wir haben noch nicht angefangensagt Lennart. – »So, sosagt Vater. »Ihr habt wohl etwas andres vorUnd er richtet sich ganz vergnügt auf.

Sie wissen nicht, daß sie die einzigen sind, die es verfolgen: sie hören keine Rufe hinter sich, sie vernehmen nicht das Wogen und Brausen des offnen Wassers vor sich. Sie sehen nur den Ballon, der sie gleichsam mitzieht. Schon fühlt Lennart, wie sein eignes Luftschiff sich unter ihm erhebt, und Hugo schwebt über den geheimnisvollen Gegenden des Nordpols dahin.

Sie erzählen, daß sie sich die Strümpfe stopfen und die Knöpfe annähen. Sie deuten auch an, daß Lennart mit seiner Erfindung sehr weit gekommen sei, und sagen, daß alles gut sein werde, sowie die fertig wäre. Aber Mutter lebt in beständiger Angst. Tag und Nacht sind ihre Gedanken bei den Knaben.

Du bist eine strenge Frau. Ich weiß, daß mehr als einer den Versuch gemacht hat, mit dir über deinen Mann zu reden.« »Das ist wahrerwidert sie. Und dann bittet sie ihn, von dem Trinkgelage in Broby zu erzählen. Er erzählt alles, so gut er sich dessen entsinnen kann, und sie lauscht schweigend. Hauptmann Lennart liegt noch immer bewußtlos auf dem Bett.

Auf jeden Fall ist er mit den Knaben gegangen, und nun wandert er, unzufrieden mit ihnen und mit sich selbst, die Straße entlang. Als er heimkommt, steht der Geburtstagstisch gedeckt. Die Knaben haben es festlich machen wollen. Lennart hat Kuchen gebacken, die jetzt ein paar Stunden alt sind und wie Lappen aussehen.

»Das ist sein wahres Gesichtmurmelt sie. Ohne weiter zu fragen, beugt sie sich nieder, schiebt den Riegel zurück, schlägt die Türen weit auf und geht vor den andern her ins Schlafgemach. Mit Hilfe des Obersten zieht sie das zusammengeschobene Doppelbett auseinander und schüttelt die Betten auf, und dann wird Hauptmann Lennart wieder auf weiche Daunen und weißes Leinen gelegt.

Und nun bat er sie, um Gottes und Christi willen ein gleiches zu tun. Ein jeder solle seinen Nächsten lieben und ihm behilflich sein. Ein jeder solle das Beste von seinem Nächsten glauben, ein jeder solle so handeln wie dieser gute Hauptmann Lennart; denn dazu bedürfe es keiner großen Gaben, sondern nur eines frommen Sinnes.

Und noch wunderbarer erschien es ihr, daß ein solches Gerücht Glauben finden und so klar bewiesen werden konnte, daß Hauptmann Lennart seinen Abschied bekam, seinen Orden verlor und zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. Er hatte selber gesagt, er sei auf dem Markt gewesen, sei aber von dort heimgekehrt, ehe er von dem Diebstahl gehört habe.