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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Er hatte ein hartes Schicksal durchgekämpft, aber nun war er daheim, nun sollte alles wieder gut werden. Er wußte nicht, daß er einer von denen werden sollte, die nicht unter eigenem Dache ruhen, die sich nicht am eigenen Herde wärmen dürfen. Hauptmann Lennart hatte einen fröhlichen Sinn. Als er niemand in der Küche traf, wirtschaftete er dort herum wie ein wilder Bube.
Er kehrt um, geht rasch durch den Hof, öffnet ganz leise die Türe und steht in dem Zimmer der Knaben, ohne daß einer von ihnen ihn hätte kommen hören. Und richtig: die Knaben fahren mit ganz roten Köpfen auf, und Lennart reißt ängstlich ein Bündel Papiere an sich, das er in die Schreibtischlade wirft.
Er wußte, daß der gute Hauptmann Lennart darin ruhte, und es war ihm, als wenn er ihm den Weg zur Kirche versperre. Gösta war einen Tag und zwei Nächte im Walde umhergewankt, er hatte nichts gegessen, war müde, hungrig, erschöpft von Leiden.
Und neue Kleider hatte sie für ihn bereit, eigengemachte Kleider, die sie fast ausschließlich allein angefertigt hatte. An alledem konnte man doch sehen, daß er erwartet wurde, selbst wenn sie nichts sagte. »Sie glauben es doch nicht?« fragte Hauptmann Lennart. »Nein, Herr Hauptmann,« erwiderte die Bauernfrau, »niemand glaubt es!«
»Menschenseele! fliehende Menschenseele!« ruft der Mann aus. »So sicher, wie du dich jetzt in deiner letzten Stunde demütig vor deinem Gott niedergeworfen hast, so sicher ist es, daß er dich als Kind auf seine Arme nehmen und dich in die Herrlichkeit seines Himmels einführen wird.« Der Alte seufzt noch einmal tief auf, und alles ist vorbei. Hauptmann Lennart beugt sein Haupt und betet.
Unter ihnen war die Not groß; sie hatten keine Kartoffeln mehr, und sie konnten keinen Roggen auf den versengten Feldern säen, denn es fehlte ihnen an Saatkorn. Da nahm Hauptmann Lennart ein kleines Boot und ruderte geradeswegs über den See und bat Sintram, ihnen Roggen und Kartoffeln zu geben.
Dasselbe tat auch Sintram. »Lieber Lennart,« sagte er, »sei du fest überzeugt, daß Gott einen Zweck dabei gehabt hat.« »Du Schurke!« rief Lennart. »Glaubst du etwa, ich wüßte es nicht, daß es nicht der liebe Gott gewesen, der dich vom Richtblock befreit hat?« Die andern lachten, Sintram aber wurde ganz und gar nicht böse.
Hugo ist ein Jahr jünger als Lennart, aber er begreift leichter und ist schon in derselben Klasse wie der Bruder. Auch er interessiert sich nicht besonders für das Lernen, hingegen ist er ein großer Sportsmann. Skiläufer, Radfahrer und Eisläufer. Wenn er erwachsen ist, will er auf Entdeckungsreisen gehen.
Und so blieb es, wie es war, und die Kavaliere dachten nicht mehr an den Hauptmann. Das Trinkgelage währte die ganze Nacht. Bei Tagesgrauen brachen sie auf. Da war zweifelsohne mehr Wein als Verstand in ihren Köpfen. Jetzt trat die Frage an sie heran, was sie mit Hauptmann Lennart anfangen sollten. »Wir fahren ihn nach Hause«, sagte Sintram. »Denkt doch, wie seine Frau sich freuen wird.
Die Knaben rühren sich nicht, und Vater hebt die Hand, um nach Lennart zu schlagen, der vor der Schublade sitzt. »Rühr ihn nicht an!« ruft Hugo. »Wir haben nur über etwas gesprochen, was Lennart sich ausgedacht hat.«
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