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Und die alte Tante schüttelte sich vor Vergnügen: »Als roi soleil hat er sich ja auch schon malen lassenNur die Kleves waren verlegen und still, und Papa hatte sich mit bezeichnenden Blicken auf die jungen Offiziere schon oft vernehmbar geräuspert.

»Ich weiß, was ich weißsagte sie, »die da oben « und sie ballte die Faust nach dem Zimmer, wo die Kleves mit dem Testamentsvollstrecker verhandelten, » waren immer bei ihr, ich hab' oft genug gehört, wie sie von Alix Brandt erzähltenAcht Tage später versammelten sich die Erben zur Testamentseröffnung im Gerichtsgebäude. Ein nüchterner Raum mit kahlen Wänden.

Vor meiner Abreise kam die Familie noch einmal vollzählig bei uns zusammen: Onkel Walter mit seiner Frau, die Potsdamer Kleves, Vetter Fritz und Vetter Hermann Wolkenstein, der als Offizier auf keine Karriere zu rechnen hatte und daher zur Diplomatie übergegangen war.

Da war der grüne Salon mit den tiefen englischen Lehnstühlen, dem geräumigen Sofa am breiten Fensterpfeiler, mit dem runden, von einer Tuchdecke bedeckten großen Tisch davor, dem mächtigen roten Marmorkamin an der Längswand ihm gegenüber; daneben, nur durch Portieren getrennt, das helle Boudoir mit seinen kretonneüberzogenen Wänden und Möbeln, dem Schreibtisch voller Familienbilder, überragt von Thorwaldsens segnendem Christus; und auf der andern Seite des Vaters Zimmer mit seinen schweren geschnitzten Eichenmöbeln, in deren Arabesken das Wappentier der Kleves, die gekrönte Eule, sich vielfach wiederholte.

Nur daß die Kraft der Ahnen sich in lässige Grazie verwandelt und ihre rassige Vornehmheit einen leisen Schein müder Dekadenz angenommen hatte. Auch des Bräutigams Verwandte waren vollzählig erschienen. Sie hatten sich die Teilnahme an dem Familienfest um so weniger entgehen lassen, als Hans Kleves Heirat die Mesallianz seines Vaters verschmerzen ließ.

Mein Mann war böse, als ich davon sprach. »Du wirst dich doch nicht mit den Kleves auf eine Stufe stellen?!« rief er aus. »Unser Junge hat es nicht nötig, daß seine Mutter sich erniedrigt. Er wird stark genug sein, sich selbst durchzukämpfen

Er war ja von je der hilfreiche Geist, wenn irgendein Vetter durch das Einjährige bugsiert werden oder in ein anständiges Regiment Aufnahme finden sollte. So hat er denn für Erich, den ältesten dieser mißratenen Kleves, sein altes Regiment gefügig gemacht und ihm in der goldenen Zeit der eigenen Korpshoffnungen! die nötige Zulage versprochen.

»Weiß Tante Klotilde um deine Ansichtenfrug unvermittelt eine der Potsdamer Kleves und streifte mich mit einem schiefen, lauernden Blick. »Ich würde vor ihr am wenigsten Anstoß nehmen, sie zu entwickelnantwortete ich und warf den Kopf zurück. »Von dir wundert mich schon gar nichts mehrmeinte Hermann naserümpfend. »Wer sich mit jüdischen Literaten intimiert ...«

Seit der Dienstbotenbewegung, die Du mit soviel Lärm in Szene setztest, hast Du ihre Sympathie verloren. Deine ständigen Angriffe auf unseren allverehrten Kaiser« hier hörte ich die Stimme der Kleves, die nur in der Potsdamer Hofluft zu atmen vermochten »haben den vielleicht noch vorhandenen Rest vollends zerstört ... Ich bin eine alte, kranke Frau und brauche innere und äußere Ruhe.

Jetzt wills das Unglück, daß die Mädchen erwachsen sind und die Söhne in die Armee eintreten, und was das Malheur voll macht: die ganze Gesellschaft ist aus der Art der Kleves geschlagen. Tante Klotilde entrüstet sich darüber, und Papa schimpft wie ein Rohrspatz, daß die mütterliche Verwandtschaft das Blut verdorben hat und er nun genötigt ist, die Jungens weiter zu bringen.