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Aktualisiert: 19. Mai 2025


Stimmengeflüster unter Klärles Fenster erregen des Mädchens Aufmerksamkeit, Klärle horcht, sich etwas vorbeugend, was gesprochen wird.

Klärle hat sich durch den Menschenwall durchgearbeitet und steht, tief Atem holend, an allen Gliedern bebend und hochrot im Gesicht, im Friedhof, begafft von den Burschen, die im Gotteshause keinen Platz mehr gefunden und nun ihrem Erstaunen über den verfrühten Austritt Klärles unverhohlen Ausdruck geben. So spottet einer der Lauterbacher Buben: „He, Klärle!

Verdutzt guckt Martin dem Mädchen nach, Klärles Sinnen, Denken und Fühlen verstehe ein anderer, der Hirt kann's nicht verstehen. Gemächlich trollt Martin heim, unterwegs sich die Worte des Pfarrers zurechtlegend, die der Hirt wohl auch für richtig findet, nur hätte der Pfarrer nicht so deutlich auf Klärle sticheln sollen, die ja so arg empfindlich ist.

Und wie das Mädchen aufschaut, fällt Klärles Blick auf ein Kreuz im Walde, angeheftet an eine mächtige Fichte. Aufschluchzend wirft sich Klärle in die Knie, läßt den Thränen freien Lauf und faltet die Hände zu inbrünstigem Gebet. Versunken im heißen Flehen um Erlösung aus schwerer Herzenspein hört das Mädchen nicht das schwache Geräusch nahender Schritte.

Zum Abendessen ist Klärle nicht erschienen; man wartete auf sie, und als sie gar zu lange auf sich warten ließ, schickte der Vater hinauf in Klärles Stube und ließ sagen, daß Essenszeit sei. Die Dirn kam jedoch mit dem Bescheid wieder herunter, daß Klärle nicht komme und man ohne sie zu Abend essen solle.

Klärle geht dann hinüber in den Garten, um den Vater zu verständigen, daß sie nach Tisch mit dem Hirt auf den Fohrenbühl gehen werde. Es möge der Vater mit Bärbel unterdessen das Haus hüten. Der Alte hat alles schon vernommen; Klärles Stimme ist nicht zu überhören.

Unangenehm überrascht sieht das Mädchen zu dem stämmigen Burschen auf, und zornig kommt es von Klärles leicht zitternden Lippen: „Laß mich' in Ruh! Mit Bänkelsingern hab' ich nichts zu schaffen!“ Die scharfe Rede erregt Aufsehen unter den nächststehenden Leuten, die nähertreten und erwartungsvoll aufhorchen.

Spitz kam es augenblicklich von Klärles Lippen, wobei das Mädchen zornig mit den kleinen Fäusten auf den Tisch schlug: „So, meint der Vater? So wird's recht! Den Dienstboten auch noch die Stange halten und vorreden, daß sie sich Zeit lassen sollen! Das wär' mir die rechte Wirtschaft! Warum denn nicht gleich der Stalldirn eine Seidenmantill' umhängen und den Kuhhirten regieren lassen! Nein, daraus wird nichts! Ich hab' die Verantwortung, und so lang ich im Hause bin, regier' ich, verstanden!

Eine Gruppe für sich bilden die Leute vom Gifthof mit Klärle und dem Vater an der Spitze. Auch der Hirt Martin ist dabei, da die Kuhdirn seinen Dienst versieht auf Klärles Geheiß. Ein frohes Jahrmarktvergnügen soll dem Hirt Ersatz bieten für die Fohrenbühler Hiebe zu Pfingsten, so hat Klärle gesagt und dem überglücklichen Martin einige Groschen in die Hand gedrückt.

Kaspar lacht hell auf und versichert: „Nein, Gottlob, mir fehlt nichts als die Hochzeiterin! Aber eine Kuh will nicht milchen, und da muß die Liese helfen mit einem Tränklein!“ Wie ein Schatten huscht der Unmut und Verdruß über Klärles Antlitz.

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