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Aktualisiert: 4. November 2025
An Verbindungen jenseits desselben mangelte es ihm nicht. Den Deutschen auf ihrer damaligen Bildungsstufe fehlte noch jeder nationale Zusammenhang; an politischer Zerfahrenheit gaben sie, wenn auch aus anderen Ursachen, den Kelten nichts nach.
Die keltischen Berittenen entrannen; fuer das Fussvolk, das zwischen dem Meere und den drei roemischen Heeren eingekeilt war, gab es keine Flucht. 10000 Kelten mit dem Koenig Concolitanus wurden gefangen; 40000 andere lagen tot auf dem Schlachtfeld; Aneroestus und sein Gefolge hatten sich nach keltischer Sitte selber den Tod gegeben.
Man konnte das Reich Alexanders vernichten; auf der Konferenz der Bundesgenossen ward dies Begehren von aetolischer Seite ausdruecklich gestellt. Allein was hiess das anders als den Wall hellenischer Bildung gegen Thraker und Kelten niederreissen?
Der tapfere und umsichtige Fuerst Cassivellaunus, der in dem heutigen Middlesex und der Umgegend gebot, sonst der Schreck der Kelten suedlich von der Themse, jetzt aber Hort und Vorfechter der ganzen Nation, war an die Spitze der Landesverteidigung getreten.
Die Roemer, fuer den Augenblick viel zu schwach, um die Schlacht zu versuchen, schlossen Waffenstillstand und liessen, um Zeit zu gewinnen, Boten der Kelten nach Rom gehen, die im Senat die Abtretung von Ariminum zu fordern wagten es schien, als seien die Zeiten des Brennus wiedergekehrt. Aber ein unvermuteter Zwischenfall machte dem Krieg ein Ende, bevor er noch recht begonnen hatte.
Das Werk der Zurueckweisung der germanischen Invasion und der Unterwerfung der festlaendischen Kelten war vollendet. Aber oft ist es leichter, eine freie Nation zu unterwerfen als eine unterworfene in Botmaessigkeit zu erhalten.
Indes alles das forderte Zeit; man hatte einmal sich ueberrumpeln lassen, und wenigstens Etrurien zu retten, war es zu spaet. Die Kelten fanden den Apennin kaum verteidigt und pluenderten unangefochten die reichen Ebenen des tuskischen Gebietes, das lange keinen Feind gesehen.
Indes waehrend der gefaehrlichen Krisen, welche die Vertreibung der Koenige, die inneren Erschuetterungen in der roemisch-latinischen Eidgenossenschaft und die ungluecklichen Kriege gegen die Etrusker und die Kelten ueber Rom brachten, konnten die Roemer sich um den Stand der Dinge auf dem Mittelmeer nur wenig bekuemmern, und bei der immer entschiedener hervortretenden Richtung der roemischen Politik auf Unterwerfung des italischen Kontinents verkuemmerte die Seemacht.
Es ist schon frueher versucht worden, die Zustaende der Halbinsel zu schildern: Iberer und Kelten, Phoeniker, Hellenen, Roemer mischten sich hier bunt durcheinander; gleichzeitig und vielfach sich durchkreuzend bestanden daselbst die verschiedensten Arten und Stufen der Zivilisation, die altiberische Kultur neben vollstaendiger Barbarei, die Bildungsverhaeltnisse phoenikischer und griechischer Kaufstaedte neben der aufkeimenden Latinisierung, die namentlich durch die in den Silberbergwerken zahlreich beschaeftigten Italiker und durch die starke stehende Besatzung gefoerdert ward.
Die bestaendigen Besorgnisse der Kelten vor einer solchen roemischen Invasion sind darum hinreichend gerechtfertigt; indes die Roemer beeilten sich eben nicht.
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