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Aktualisiert: 16. Mai 2025


Es ist schon frueher versucht worden, die Zustaende der Halbinsel zu schildern: Iberer und Kelten, Phoeniker, Hellenen, Roemer mischten sich hier bunt durcheinander; gleichzeitig und vielfach sich durchkreuzend bestanden daselbst die verschiedensten Arten und Stufen der Zivilisation, die altiberische Kultur neben vollstaendiger Barbarei, die Bildungsverhaeltnisse phoenikischer und griechischer Kaufstaedte neben der aufkeimenden Latinisierung, die namentlich durch die in den Silberbergwerken zahlreich beschaeftigten Italiker und durch die starke stehende Besatzung gefoerdert ward.

Dagegen das roemische Wesen ward durch Kolonisierung wie durch Latinisierung mit allen Kraeften und an den verschiedensten Punkten des Reiches von der Regierung gehoben.

Mit der vollstaendigen Latinisierung Italiens ging die steigende Hellenisierung Hand in Hand. In den hoeheren Schichten der italischen Gesellschaft wurde die griechische Bildung zum integrierenden Bestandteil der eigenen.

Es ist schon darauf hingewiesen worden, dass in dieser Epoche die Nachbarlaender, das suedliche Etrurien, die Sabina, das Volskerland sich zu romanisieren anfingen, wovon der fast gaenzliche Mangel von Sprachdenkmaelern der alten Landesdialekte und das Vorkommen sehr alter roemischer Inschriften in diesen Gegenden Zeugnis ablegt; die Aufnahme der Sabiner in das volle Buergerrecht am Ende dieser Periode spricht dafuer, dass die Latinisierung Mittelitaliens schon damals das bewusste Ziel der roemischen Politik war.

Die Latinisierung der Italiker ueberhaupt ward schwerlich schon damals beabsichtigt; im Gegenteil scheint der roemische Senat den Gegensatz der latinischen gegen die uebrigen Nationalitaeten absichtlich aufrecht erhalten zu haben und gestattete zum Beispiel die Einfuehrung des Lateinischen in den offiziellen Sprachgebrauch den kampanischen Halbbuergergemeinden noch nicht.

Die spaeter nach der roemischen Eroberung im Vergleich mit dem zaehen Festhalten etruskischer Sprache und Sitte im noerdlichen Etrurien so auffallend schnell erfolgende Latinisierung der suedlichen Landschaft findet vermutlich eben hierin ihren letzten Grund.

Auf dieselbe Gegend werden wohl auch Polybios' Schilderungen zu beziehen sein von dem bluehenden Stand des Ackerbaus und der Viehzucht in Spanien, weshalb bei dem Mangel an Ausfuhrgelegenheit Korn und Fleisch dort um Spottpreise zu haben war, und von den praechtigen Koenigspalaesten mit den goldenen und silbernen Kruegen voll "Gerstenwein". Auch die Kulturelemente, die die Roemer mitbrachten, fasste wenigstens ein Teil der Spanier eifrig auf, so dass frueher als irgendwo sonst in den ueberseeischen Provinzen sich in Spanien die Latinisierung vorbereitete.

Uebrigens griff auch in diesen Landschaften die Latinisierung mit grosser Schnelligkeit um sich; die keltische Nationalitaet vermochte offenbar bei weitem nicht den Widerstand zu leisten wie die der zivilisierten Sabeller und Etrusker.

Eine wichtigere Konsequenz dieser Stellung der herrschenden Nation zu dem Hellenentum war es, dass die Latinisierung in Italien ueberall, nur nicht den Hellenen gegenueber Boden gewann. Die Griechenstaedte in Italien, soweit der Krieg sie nicht zernichtete, blieben griechisch.

Endlich gab die von vielen Seiten her einreissende und einwandernde Barbarei und die beginnende Latinisierung ausgedehnter keltischer und spanischer Landschaften der lateinischen Sprachlehre und dem lateinischen Unterricht von selbst eine hoehere Bedeutung, als er sie hatte haben koennen, solange nur Latium lateinisch sprach: der Lehrer der lateinischen Literatur hatte in Comum und Narbo von Haus aus eine andere Stellung als in Praeneste und Ardea.

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