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Aktualisiert: 4. November 2025
Je weniger die Kelten, sich selbst ueberlassen, den Germanen gewachsen waren, desto mehr Ursache hatten die Roemer, die zwischen den beiden Nationen obwaltenden Verwicklungen sorgsam zu ueberwachen. Wenn auch die daraus entspringenden Bewegungen sie bis jetzt nicht unmittelbar beruehrt hatten, so waren sie doch bei dem Ausgang derselben mit ihren wichtigsten Interessen beteiligt.
Sie kamen aus dem Norden und stiessen unter den Kelten zuerst, soweit bekannt, auf die Boier, wahrscheinlich in Boehmen.
Waehrend also die beiden grossen, jede fuer sich der Armee Hannibals an Zahl gleichen roemischen Armeen in weiter Ferne von dem Potal verweilten, war man hier auf einen Angriff schlechterdings nicht gefasst. Zwar stand dort ein roemisches Heer infolge der unter den Kelten schon vor Ankunft der karthagischen Armee ausgebrochenen Insurrektion.
Wieviel von diesen Sitten allgemeiner Brauch der nordischen Barbaren, wieviel von den Kelten entlehnt, wie viel deutsches Eigen sei, wird sich nicht ausmachen lassen; nur die Weise, nicht durch Priester, sondern durch Priesterinnen das Heer geleiten und leiten zu lassen, darf als unzweifelhaft deutsche Art angesprochen werden.
Von dieser Seite hatte man in Rom sich des Angriffs nicht versehen und nicht erwartet, dass die Kelten mit Vernachlaessigung der roemischen Festungen an der Ostkueste und des Schutzes der eigenen Stammesgenossen geradeswegs gegen die Hauptstadt vorzugehen wagen wuerden.
Leider ist es uns nicht vergoennt, die innere Entwicklungsgeschichte des merkwuerdigen Volkes in diesen seinen Hauptsitzen von Stufe zu Stufe zu verfolgen; wir muessen uns begnuegen, dessen kulturhistorischen und politischen Zustand, wie er hier zu Caesars Zeit uns entgegentritt, wenigstens in seinen Umrissen darzustellen. ^2 Auf eine laengere Zeit hindurch fortgesetzte Einwanderung belgischer Kelten nach Britannien deuten die von belgischen Gauen entlehnten Namen englischer Voelkerschaften an beiden Ufern der Themse, wie der Atrebaten, der Belgen, ja der Britanner selbst, welcher von den an der Somme unterhalb Amiens ansaessigen Britonen zuerst auf einen englischen Gau und sodann auf die ganze Insel uebertragen zu sein scheint.
Abermals loesten sich die Kelten und Germanen von dem Bunde, dessen Haupt und Seele der Thraker war, um unter Fuehrern ihrer eigenen Nation, Gannicus und Castus, sich vereinzelt den Roemern ans Messer zu liefern.
Jedes Blatt der keltischen Geschichte bestaetigt das strenge Wort eines der wenigen Roemer, die es verstanden, die sogenannten Barbaren nicht zu verachten, dass die Kelten dreist die kuenftige Gefahr herausfordern, vor der gegenwaertigen aber der Mut ihnen entsinkt.
Zum offenen Bruche zwischen den Latinern und Hernikern einer- und den Roemern anderseits gab die naechste Veranlassung teils die Einnahme Roms durch die Kelten und dessen dadurch herbeigefuehrte augenblickliche Schwaeche, teils die definitive Besetzung und Aufteilung des pomptinischen Gebiets; bald standen die bisherigen Verbuendeten gegeneinander im Felde.
Bis man die Schiffe auf den Strand gezogen und fuer die Reparatur umfassende Vorkehrungen getroffen, ging eine kostbare Zeit verloren, die die Kelten weislich benutzten.
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