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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Nach kräftigem Handschlag verließ Wolf Dietrich das Gemach, und alsbald holte der Kämmerer den Kapitular ab, um ihm sein Zimmer in der stolzen Burg anzuweisen. Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien auf Hohenwerfen der alte Kurat mit seinem Weibe von Skt. Jodok in der Einöde. Ein Greisenpaar, die dünnen Kopfhaare weiß, müde, abgehärmte Gestalten, gebrechlich, hinfällig.

Schwer ist es in heiklen Dingen, eine Meinung zu äußern, zumal bemeldte Angelegenheiten sich völlig entziehen meinem gewohnten Wirkungskreise.“ „Keine Ausflüchte, Lamberg! Du siehst klar, hast ein trefflich Urteil! Sag' deine Meinung mir als treubewährter Freund!“ Zögernd begann der Kapitular zu sprechen: „Die Zeit ist schlimm, die Erregung groß in vielen Kreisen.

Tags darauf ritt Herzog Max, vom Kapitular Freyberg und Licentiat Gruber begleitet, gefolgt von 200 Reitern und 1000 Mann Pikenieren und Schützen, in Salzburg ein. Scheu hielten sich die Bürger in den Häusern, der Plünderung gewärtig.

Lamberg, der viel in Rom gewesen und in vornehmen Häusern verkehrt hatte, wunderte sich über die kostbare Ausstattung der fürstlichen Gemächer keineswegs, da selbe welschem Geschmack und italienischer Prachtliebe entsprach; aber der Kapitular brachte den Luxus in Zusammenhang mit der eben gehörten Klage des Fürsten über den herrschenden Geldmangel, und in diesem Sinne war die Ursache der Kassenleere unschwer zu erraten.

Salve!“ rief Wolf Dietrich und schritt dem Kapitular entgegen. „Euer Hochfürstliche Gnaden wollen die Störung permittieren, ich komme in dringlicher Angelegenheit!“ „Nochmals willkommen, Freund! Und gleich sei beigefüget, daß Lamberg kommt mir sehr gelegen!“

Ihr werdet das weitere noch vernehmen! Vermeldet meinen Gruß den Unterthanen!“ Damit war der Bürgermeister entlassen. Bald darauf fand im Arbeitskabinett eine Beratung statt, zu welcher einige Hofräte und der in Steuerangelegenheiten maßgebende Dr. Lueger befohlen waren. Zu Graf Lamberg war gleichfalls geschickt worden, doch der Kapitular weilte auswärts.

Dann legte der Kapitular seine Hand auf die Rechte des Fürsten, wie wenn er damit beruhigen wollte, und erwiderte: „Hochfürstliche Gnaden wollen in dem tiefbedauerlichen Falle absehen von der Beleidigung der Person des Fürsten und den Auftritt nur betrachten vom Standpunkt des hochwürdigsten Erzbischofs!“ „Wie? Was willst du damit sagen?

Neben dem Erzbischofe saß Graf Lamberg, der verstohlen manchen Blick auf den Gebieter warf und darüber nachsann, was die üble Laune hervorgerufen haben könnte. Zu seiner Überraschung sprach plötzlich Wolf Dietrich halblaut zum Kapitular: „Will Lamberg dafür sorgen, daß still und schlicht, doch immerhin mit Patrizier-Ehren Wilhelm Alt beerdigt werde, werd' ich dem Freunde dankbar sein!“

Leise sprach Salome: „Wie will Graf Lamberg es nun halten?“ und erhob sich von dem Sitze. Gewandt, aalglatt erwiderte der Kapitular: „Die gnädige Gebieterin wolle verfügen über mich!“ „Gut denn, kommt des öfteren als Freund!“ Der Eintritt Wolf Dietrichs überhob Lamberg einer Antwort.

Nach dem Willkommstrunk sprach Wolf Dietrich: „Lamberg, du kommst wie gerufen und sollst ein traulich Wort mir sagen, ehe ich zum Strafgericht schreite über einen Vermessenen!“ Der Kapitular blickte auf, sein forschender Blick suchte im unruhig flackernden Auge des fürstlichen Freundes zu lesen.

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